Gefährliche Mission. Die Geschichte des erfolgreichsten deutschen Terrorfahnders by Oliver Schröm

Gefährliche Mission. Die Geschichte des erfolgreichsten deutschen Terrorfahnders by Oliver Schröm

Autor:Oliver Schröm [Schröm, Oliver]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783105617168
Herausgeber: FISCHER Digital
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Flughafen Frankfurt, Oktober 1990

Böttcher kommt sich lächerlich vor. Mit einem Blumenstrauß in der Hand steht er in der Empfangshalle des Flughafens. Er kann sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal Blumen für eine Frau gekauft hat.

Immer wieder schaut Böttcher zur Anzeigetafel hinauf. Er wartet auf die Ankunft des Fliegers aus Berlin. Eigentlich müsste die Maschine längst gelandet sein. Böttcher muss sich eingestehen, dass er nervös ist. Es ist seltsam, denkt Böttcher. Das letzte Mal als ich solches Herzklopfen verspürte, hatte mir ein Palästinenser den Lauf einer Kalaschnikow an die Schläfe gehalten.

Es fällt ihm schwer, sich zu konzentrieren und im Kopf die richtigen Worte zurechtzulegen. Er muss mit Maria eine Sache besprechen, die ihm nicht gerade leicht fällt. Er will ihr die Wahrheit sagen.

Als er wieder zur Tafel hinaufschaut, entnimmt er der Anzeige, dass die Maschine mittlerweile gelandet ist. Sein Blick geht nun hinüber zu der automatischen Schiebetür. Die ersten Passagiere kommen bereits heraus. Böttcher zuckt jedes Mal leicht zusammen, wenn die Schiebetür mit einem leisen Zischen aufgeht. Schließlich tritt Maria durch die Tür. Böttcher ist bemüht, sich nichts anmerken zu lassen.

Maria ist überrascht, als sie ihn mit einem Blumenstrauß sieht. Sie muss sich eingestehen, dass sie ihm so etwas gar nicht zugetraut hat. Er ist nicht der Mann der kleinen Gesten. Aber das macht nichts, sie liebt ihn so wie er ist. Mit oder ohne Blumen.

Seit einem halben Jahr sind sie zusammen. Sie weiß mittlerweile, dass er verheiratet war und eine Tochter hat. Aber sie war noch nie bei ihm zu Hause in Wiesbaden. Sie ist gespannt, wie er lebt.

Er nimmt sie zur Begrüßung in den Arm und hält ihr unbeholfen die Blumen hin. »Lass uns drüben im Sheraton noch etwas trinken«, schlägt er vor.

»Wegen mir können wir auch gleich fahren«, sagt Maria.

»Nee, nee, ist besser, wenn wir hier noch was trinken. Wir müssen zuerst noch etwas bereden.«

Maria überkommt plötzlich das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist. Er ist irgendwie eigenartig. Erst die Blumen und nun diese seltsame Andeutung.

»Ich bin nicht der, für den du mich hältst«, sagt er plötzlich.

Maria stockt der Atem. Für einen Moment hat sie das Gefühl, dass sie keine Luft mehr bekommt. »Der Kerl ist von irgendeinem Geheimdienst«, schießt ihr durch den Kopf.

Als Orientalistin hatte sie einige Semester in Syrien studiert und wurde dort vehement von Werbern des Geheimdienstes angegangen. Zum Schluss ihres Auslandssemesters hatten sie ihr unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie von ihr eine gewisse Kooperationsbereitschaft erwarten, falls sie beabsichtige, ein weiteres Auslandsemester in Syrien verbringen zu wollen.

Nach dieser Erfahrung hält sie es nicht mehr für ausgeschlossen, dass westliche Nachrichtendienste ebenfalls Interesse an ihr haben. Schließlich kennt die Islamwissenschaftlerin Land und Leute in Syrien. Panik steigt in Maria hoch. Hoffentlich ist sie nicht einem dieser Geheimdienst-Romeos aufgesessen, von denen man gelegentlich in den Zeitungen liest.

»Keine Angst, es ist nicht so schlimm, ich kann dir alles erklären«, sagt Böttcher schnell, als er Marias verstörtes Gesicht sieht.

Tausend Gedanken schießen Maria durch den Kopf. »Vielleicht hat mir dieser Kerl auch



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