Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) by Estep Jennifer

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) by Estep Jennifer

Autor:Estep, Jennifer [Estep, Jennifer]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Piper (com)
veröffentlicht: 2012-08-19T22:00:00+00:00


Trotz all des Wahnsinns, der in den letzten Tagen passiert war, verschlugen mir Nickamedes’ Worte den Atem.

»Sie denken, es war … es war Absicht?«, fragte ich, während sich in meiner Magengrube kalter Schrecken sammelte. »Warum?«

Nickamedes starrte von oben auf mich herab. »Berge explodieren nicht von selbst, Gwendolyn. Nachdem wir dich sicher auf die Krankenstation gebracht hatten, sind Ajax und ich auf den Berg gestiegen. Dort haben wir Brandspuren und noch einiges mehr gefunden, was darauf hindeutet, dass jemand absichtlich auf dem Berg eine Explosion gezündet hat. Und die hat die Lawine ausgelöst.«

Der Schnitter. Ich wusste einfach, dass es der mysteriöse Schnitter gewesen war, der versuchte, mich umzubringen. Zuerst der Geländewagen vor dem Haus meiner Grandma, dann der Pfeil in der Bibliothek und jetzt der Fenriswolf und die Lawine. Irgendwie hatte der Schnitter gesehen, dass ich den Jahrmarkt verlassen und mich auf den Weg die Piste hinunter gemacht hatte. Ich wusste nicht, ob er die Explosion und die Lawine vorher geplant hatte, aber er hatte eine Gelegenheit erkannt, mich zu töten, und er hatte sie ergriffen.

Und fast hätte er es geschafft. Wenn ich nicht in das Wäldchen gelaufen wäre, wenn ich nur eine oder zwei Sekunden langsamer gewesen wäre, wenn ich mich nicht an den Baum gebunden hätte …

Wenn, wenn, wenn.

Wenn irgendetwas schiefgelaufen wäre, hätte diese Lawine mich davongerissen – für immer.

Und noch schlimmer war, dass es den Schnitter dieses Mal kein bisschen interessiert hatte, wen er sonst noch verletzte. Wenn noch jemand bei mir auf der Piste gewesen wäre, wenn Daphne und Carson beschlossen hätten, zusammen mit Preston und mir zu Mittag zu essen … Mein Magen verkrampfte sich, und mir wurde schlecht.

Die Tür zur Krankenstation flog auf, und Daphne stürmte in den Raum. Um sie herum wirbelten pinkfarbene Funken wie Tausende kleiner Glühwürmchen.

»Tut mir leid, Aurora«, sagte Trainer Ajax, der den Kopf in den Raum streckte. »Ich konnte sie nicht länger aufhalten.«

»Gwen!«, rief Daphne und rannte zu mir.

Sie stieß Nickamedes einfach aus dem Weg, und ihre Walkürenstärke sorgte dafür, dass der Bibliothekar mehrere Schritte nach hinten taumelte. Er warf ihr einen verdrießlichen Blick zu und verzog missbilligend das Gesicht.

Daphne packte meine Hand, und ihre Sorge überschwemmte mich. Es war ein schönes Gefühl – auf eine panische, ängstliche Art.

»Mir geht’s gut«, sagte ich und drückte ihre Hand. »Wirklich, mir geht’s gut.«

Ihre Miene entspannte sich ein wenig. »Das sollte es auch besser. Du bist meine beste Freundin.«

»Und du meine«, flüsterte ich, während mir heiße Tränen in die Augen stiegen. »Du bist auch meine beste Freundin.«

Daphne verstärkte ihren Griff um meine Finger, und ihre Walkürenstärke quetschte mir die Knochen zusammen, aber ich ließ meine Hand, wo sie war. Ich wusste, dass ich morgen blaue Flecken haben würde, doch das war mir egal. Im Moment war ich einfach zufrieden damit, in ihrer warmen, glücklichen Erleichterung zu baden. Wir verharrten eine Weile in dieser Haltung, bevor die Walküre sich zum ersten Mal im Raum umsah.

»Was ist los?«, fragte sie. »Wieso ist hier die große Professorenversammlung?«

Metis strich sich eine schwarze Strähne aus dem Gesicht, die ihrem Knoten entkommen war.



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