Flossen weg by Moore Christopher

Flossen weg by Moore Christopher

Autor:Moore, Christopher [Moore, Christopher]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-11-21T05:00:00+00:00


22

Bernard rührt den Kaffee um

Etwa zu dem Zeitpunkt, als es Nathan Quinn gelang, seiner Übelkeit wegen der unaufhörlichen Bewegung des Walschiffes Herr zu werden, ergriff eine andere Macht von ihm Besitz. Er spürte eine Beklommenheit, die in Wogen über ihn kam, und etwa zwanzig Sekunden lang fühlte er sich dann, als müsste er aus der Haut fahren. Dann ging es vorbei, und ein paar Sekunden lang fühlte er sich wie taub, bis es wieder von vorn anfing.

Poynter und Poe rannten in der kleinen Kajüte herum und sahen sich biolumineszierende Hubbel und Knubbel an, als hätten sie was zu bedeuten, aber so sehr er sich auch bemühte, Nate konnte nicht erkennen, was sie überwachten. Es hätte geholfen, wenn er hätte aufstehen können, um es sich genauer anzusehen, aber Poynter hatte die Anweisung gegeben, ihn zu sichern, nachdem er sich das erste Mal auf das Spundloch gestürzt hatte. Fast hätte er es sogar geschafft. Er hatte sich darauf gestürzt, wie es die Walbengel machten, aber leider hatte nur ein Arm hindurchgepasst, und am Ende steckte er in der Walrosette, mit dem Gesicht am Gummiboden und einer Hand draußen im kalten Ozean.

»Nun, das war phänomenal dumm«, tadelte Poynter.

»Ich glaub, ich hab mir die Schulter ausgerenkt«, sagte Nate.

»Ich sollte Sie da liegen lassen. Vielleicht saugt sich ein Remora an Ihrer Hand fest und erteilt Ihnen eine Lektion.«

»Oder ein Plätzchenstecherhai«, sagte Poe. »Üble Biester.«

Die Walbengel drehten sich auf ihren Sitzen um und kicherten, nickten mit den Köpfen und schnaubten abfällig, was einiges an Feuchtigkeit von ihrer zehn Zentimeter breiten Zunge mit sich brachte. Offenbar war Quinn für die Zetazeen der Brüller. Das hatte er schon immer befürchtet.

Poynter ging auf alle viere und sah Nate ins Gesicht. »Solange Sie da unten sind, möchte ich gern, dass Sie darüber nachdenken, was geschehen wäre, wenn Sie sich erfolgreich durch diese Öffnung gezwängt hätten. Erstens befinden wir uns in einer Tiefe von – Skippy, wie tief?«

Skippy zwitscherte und klickte ein paar Mal.

»Fünfzig Metern. Abgesehen von der Tatsache, dass Ihnen wahrscheinlich auf der Stelle die Trommelfelle platzen würden, sollten Sie darüber nachdenken, wie Sie ohne einmal Luft zu holen an die Wasseroberfläche gelangen wollen. Und wenn Sie es bis nach oben geschafft hätten, was wollten Sie dann tun? Wir sind fünfhundert Seemeilen vom nächsten Ufer entfernt.«

»Ich hatte den Plan nicht zu Ende gedacht.«

»Also könnte ich es im Grunde als Erfolg verbuchen? Sie wollten nur die Wassertemperatur prüfen?«

»Genau«, sagte Nate, weil er es für das Klügste hielt, ihm Recht zu geben.

»Spüren Sie Ihre Hand?«

»Es ist etwas kühl, aber: ja.«

»Oh, gut.«

Und dann ließ man ihn ein paar Stunden dort am Boden liegen, mit etwa fünfzehn Zentimetern seines Armes draußen im Meer, während der Wal vor sich hin schwamm, und als sie ihn schließlich herauszogen, fixierten sie ihn auf seinem Sitz und ließen ihn nur zum Essen frei, und wenn er zur Toilette musste. Er hatte versucht, sich zu entspannen und zu beobachten – so viel wie möglich in Erfahrung zu bringen –, doch nun spülten seit ein paar Minuten diese Wogen der Beklommenheit über ihn hinweg.



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