Flavia de Luce Halunken Tod und Teufel by Bradley Alan

Flavia de Luce Halunken Tod und Teufel by Bradley Alan

Autor:Bradley Alan
Die sprache: de
Format: mobi, azw3, epub
Herausgeber: E Books der Verlagsgruppe Random House
veröffentlicht: 2011-10-11T22:00:00+00:00


Das war auch schon alles. Der Inspektor stellte mir noch ein paar Fragen: ob ich jemanden in der Nähe gesehen hätte, ob ich ein Auto gehört hätte und so weiter; dann verabschiedete er sich.

Beinahe hätte ich mich ihm doch noch anvertraut, um das Vergnügen seiner Gesellschaft ein wenig auszudehnen. Er wäre sicher entzückt gewesen, von Brookies nächtlichem Auftauchen in unserem Salon zu hören, ganz zu schweigen von meinen Besuchen bei Miss Mountjoy und in Brookies Bude. Ich hätte ihm auch erzählen können, was ich in Vanetta Harewoods Haus in Malden Fenwick herausgefunden hatte.

Aber das ließ ich schön bleiben.

Ich stand noch nachdenklich in der Eingangshalle, da hörte ich eine Schuhsohle leise quietschen. Als ich aufblickte, sah ich Feely auf dem Treppenabsatz im ersten Stock. Sie hatte die ganze Zeit dort oben gestanden!

»Na, Fräulein Hilfsbereit?«, sagte sie höhnisch. »Du hältst dich wohl für besonders schlau.«

So schnippisch, wie sie tat, hatte sie bestimmt noch nicht in ihren Spiegel geschaut.

»Man tut, was man kann«, sagte ich und klopfte mir ein Flöckchen Talkum vom Kleid.

»Du bildest dir ein, der Inspektor mag dich, stimmt’s? Vergiss es! Dich kann sowieso keiner leiden. Manche Leute tun so als ob, aber in Wirklichkeit können sie dich nicht ausstehen. Wirklich erstaunlich, dass dir das anscheinend noch nie aufgefallen ist.«

Ihre Stimme hallte von den getäfelten Wänden wider. Es hörte sich an, als wäre ich eine Angeklagte und sie der Staatsanwalt.

Doch wie jedes Mal, wenn eine meiner Schwestern über mich herfiel, spürte ich wider besseres Wissen einen sonderbaren Aufruhr in der Brust, als wollte eine urzeitliche Sumpfkreatur an die Oberfläche gelangen. Was hatte ich getan, dass mich die beiden derart verabscheuten?

»Warum quälst du nicht noch ein bisschen den armen Herrn Bach?«, schleuderte ich Feely entgegen, aber es klang irgendwie lahm.



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