Finderlohn by King Stephen

Finderlohn by King Stephen

Autor:King, Stephen [King, Stephen]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-09-08T04:00:00+00:00


17

Seine erste Idee war, die Notizbücher wieder in dem vergrabenen Koffer unterzubringen, doch das hat Pete gleich verworfen. Falls Polizisten mit dem Durchsuchungsbefehl kommen, mit dem Halliday gedroht hat, wo würden sie es dann als Nächstes versuchen, wenn sie die Notizbücher nicht im Haus finden? Sie müssten nur in die Küche gehen und das unbebaute Grundstück hinter dem Garten sehen. Ein perfektes Versteck. Und wenn sie dann dem Pfad folgen und die frisch aufgeworfene Erde am Bach sehen würden, wäre das Spiel aus. Nein, diese Methode ist besser.

Allerdings auch mit mehr Angst verbunden.

Pete zieht Tinas alten Bollerwagen den Bürgersteig entlang und biegt nach links in die Elm Street ein. John Tighe, der an der Ecke wohnt, mäht gerade seinen Rasen. Sein Sohn Bill wirft dem Hund der Familie ein Frisbee zu. Die Scheibe segelt über den Kopf des Tieres und landet im Wagen, genau zwischen den beiden Pappkartons.

»Wirf es her!«, ruft Billy Tighe, während er über den Rasen rennt. Sein brauner Haarschopf hüpft hin und her. »Aber kräftig!«

Das tut Pete, doch als Billy ihm das Frisbee wieder zuwerfen will, hebt er abweisend die Hand. Als er in die Birch Street einbiegt, hupt jemand ihn an, worauf er erschrocken zusammenzuckt, aber es ist nur Andrea Kellogg, die Frau, die seiner Mutter einmal im Monat die Haare schneidet. Pete hebt grüßend den Daumen und schenkt ihr ein hoffentlich heiter wirkendes Grinsen. Wenigstens will sie nicht Frisbee spielen, denkt er.

Und da ist das Jugendzentrum, ein dreigeschossiger Backsteinkasten mit einem Schild davor, auf dem ZU VERKAUFEN und VERMITTLUNG: THOMAS SAUBERS steht, gefolgt von der Mobilfunknummer seines Vaters. Die Fenster im Erdgeschoss sind mit Sperrholz verbarrikadiert, damit niemand einbricht, aber sonst sieht das Gebäude noch ziemlich gut aus. Klar, die Backsteine sind mit allerhand Tags verziert, aber als das Jugendzentrum geöffnet war, war es ein beliebtes Taggerrevier. Der Rasen davor ist gemäht. Das hat mein Vater veranlasst, denkt Pete mit einigem Stolz. Wahrscheinlich hat er irgendjemand beauftragt. Ich hätte es kostenlos getan, wenn er mich gefragt hätte.

Er stellt den Bollerwagen vor der Treppe ab, schleppt die Kartons nacheinander hoch und zieht gerade die Schlüssel aus der Hosentasche, als ein ramponierter Datsun an den Straßenrand fährt. Es ist Mr. Evans, der mehrere Baseballteams trainiert hat, als es in diesem Teil der Stadt noch eine Jugendliga gab. Pete hat für ihn gespielt, als er Trainer der Zoney’s Go-Mart Zebras war.

»Hallo, junger Mann!« Mr. Evans hat sich zur Seite gebeugt, um das Beifahrerfenster herunterzukurbeln.

Scheiße, denkt Pete. Scheiße, Scheiße, Scheiße.

»Tag, Mr. Evans.«

»Was machst du denn da? Wird das Jugendzentrum wieder geöffnet?«

»Ich glaube nicht.« Für diese Eventualität hat Pete eine Story vorbereitet, jedoch gehofft, er müsste sie nicht zum Besten geben. »Nächste Woche ist irgendeine politische Veranstaltung. Von der Frauenliga oder so. Vielleicht eine Debatte? Ich weiß nicht genau.«

Das ist zumindest plausibel, immerhin ist Wahljahr. In ein paar Wochen finden die Vorwahlen statt, und der Stadt wachsen die Probleme über den Kopf.

»Auf jeden Fall gibt’s allerhand zu diskutieren, das ist klar.« Mr. Evans – übergewichtig, freundlich, kein großer Stratege, aber



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