Finale by Langstrup Steen

Finale by Langstrup Steen

Autor:Langstrup, Steen [Langstrup, Steen]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2011-03-21T23:00:00+00:00


ICH KAM MIR HINTERM TRESEN VOR WIE IN DER FALLE

KURZ DARAUF WIRD DIE WAGENTÜR zugeschlagen, dann hört man von hinten Geschrei und Tumult.

»Was passiert da?«, flüstert Belinda.

Agnes bückt sich und holt den Feuerlöscher aus dem Regal unter dem Tresen. Sie hebt ihn an, schätzt sein Gewicht ab. Belinda erhält von ihr nur ein Achselzucken zur Antwort. Sie springt auf den Tresen und lässt sich auf der anderen Seite wieder zu Boden gleiten.

»Wo willst du hin?« Belinda löst nur zögernd den Blick von der Hintertür, um ihn auf Agnes zu richten.

»Ich kam mir hinterm Tresen vor wie in der Falle«, sagt Agnes und behält den hell erleuchteten Bereich rings um die Zapfsäulenreihen im Auge. Die Luftpumpe steht immer noch mitten im Weg. Sie sieht Licht, draußen auf der Schnellstraße. Es bewegt sich in ihre Richtung. Ein einzelner Scheinwerfer. Sie erinnert sich an die beiden Spinner mit der Liebespuppe und der Kamera, die den BMW mit dem kaputten Frontscheinwerfer gefahren haben, doch es könnte auch jemand anders sein. Das spielt keine Rolle. Hauptsache, sie machen an der Tankstelle halt.

Der Tumult hinten hat aufgehört. Jetzt ist wieder alles still.

»Hast du eine Waffe?«, fragt Agnes.

Belinda wirft ihr aus schmalen Augen einen langen, stummen Blick zu. Sie beißt sich fest auf die Unterlippe, bis diese trotz der dicken Lipgloss-Schicht ganz weiß wird. Sie nickt und hebt einen schweren Schraubenschlüssel. »Aus dem Kasten mit den Fundsachen«, flüstert sie.

Agnes nickt. Warum zur Hölle ist sie nicht selbst auf die Idee gekommen, in der Kiste nach einer Waffe zu suchen? Sie ist voller Dinge, die Kunden beim Verlassen der Tankstelle vergessen haben. Tankdeckel in allen Größen, Handys, Sonnenbrillen und anderes Zeug verschiedenster Art. Die Leute vergessen die seltsamsten Dinge.

»Du behältst die Hintertür im Auge, okay? Ich nehme die hier.«

Ein schnelles Nicken.

Da springt plötzlich die Hintertür auf, und Christoffer stolpert herein. Die Haare sind zerzaust und kleben verschwitzt am Kopf. Sein Blick ist wild, aufgeregt, verängstigt. Er taumelt, stützt sich an der Wand ab. Zeitschriften, Zeitungen und Süßigkeiten verteilen sich auf dem Boden. Er sackt auf die Knie, ringt japsend nach Luft.

Erst jetzt sieht Agnes das Blut, und als sie es sieht, kann sie überhaupt nicht begreifen, weshalb sie es nicht schon vorher bemerkt hat, schließlich ist die gesamte Vorderseite seines Hemds davon durchtränkt.

»Lauft!«, stößt er hervor und sinkt zu Boden. »Lauft um euer Leben.«



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