Exkarnation - Krieg der Alten Seelen: Thriller (German Edition) by Markus Heitz

Autor:Markus Heitz
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
veröffentlicht: 2014-08-10T22:00:00+00:00

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Das tiefste und erhabenste Gefühl,

dessen wir fähig sind,

ist das Erlebnis des Mystischen.

Aus ihm allein keimt wahre Wissenschaft.

Wem dieses Gefühl fremd ist,

wer sich nicht mehr wundern

und in Ehrfurcht verlieren kann,

der ist seelisch bereits tot.

ALBERT EINSTEIN (1879–1955)

Kapitel XI

Deutschland, Sachsen, Leipzig

Fabian saß im Café 100 Wasser an der Ecke zur Großen Fleischergasse und verfolgte bei einem Café Cortado die Aufräumarbeiten, die in vollem Gange waren.

Die Feuerwehr hatte den brennenden A6 gelöscht und eine pulvrige Substanz verstreut, um das austretende Öl und andere Motorflüssigkeiten zu binden.

Zwei engagierte Mitarbeiter eines Abschleppunternehmens versuchten seit geraumer Zeit, den Hügel aus schwerem Schaum an Haken zu befestigen und auf die von Scheinwerfern beleuchtete Ladefläche ihres Transporters zu hieven. Dies war kniffliger als angenommen, da sie dank des Schaums nicht viel vom Wrack sahen und die meisten Teile, an denen man Haken hätte anbringen können, sich als instabil erwiesen.

Anwohner machten Fotos von der Aktion und lichteten die zerstörten Fenster ihrer Wohnungen ab, die durch die Detonation zu Bruch gegangen waren. Auch das 100 Wasser war in Mitleidenschaft gezogen worden, eine eilends herbeigeschaffte Sperrholzabdeckung musste als Übergang für ein Scheibensegment herhalten.

Den Allroad hatte Fabian mit dem Beginn der Verfolgungsjagd als vermisst gemeldet, weil er geahnt hatte, wie es für den A6 endete. Er kannte Dubois und dessen rücksichtsloses Temperament.

Das Wrack war eine Attraktion. Die Fotografen schossen die letzten Fotos, Blitzlichter flammten auf. Um das Absperrband standen ein paar Leipziger; sie amüsierten sich über die Mitarbeiter des Abschleppunternehmens und rätselten, wie schwer es sein konnte, einen explodierten Audi zu bergen. Just wurde ein neuerlicher Versuch unternommen. Die Smartphonefilmchen würden dutzendweise im Internet landen.

Fabian gab Zucker in sein Getränk und sah auf das Handydisplay, das soeben aufleuchtete und anstelle einer Nummer nur ein Symbol zeigte.

Er nahm das Gespräch entgegen. »Ich habe es überlebt«, meldete er sich.

Von der anderen Seite erklang leises freundliches Gelächter. »Als wenn Sie das zum ersten Mal getan hätten, Teukros«, sagte eine Frau.

»Es wird deshalb nicht weniger gefährlich.« Er musste lächeln, weil sie ihn mit seinem Decknamen ansprach. Teukros gehörte zu den Helden, die sich während des Trojanischen Kriegs im hölzernen Pferd in die Stadt gestohlen hatten.

Die Bezeichnung passte bedingt auf den necessarius: sich einschleichen, hinterrücks attackieren – doch er wollte nicht nur Troja vernichten, sondern auch alle, die mit ihm im Pferd saßen. Keine der Alten Seelen durfte den Krieg überleben, nicht einmal sein erus.

»Sie haben die passende Gabe, dem zu entkommen.« Die Frau hörte sich neugierig an. »Was macht das Unternehmen? Wie hält sich die neue Spielerin?«

»Ganz gut. Bewundernswert gut, bedenkt man die Umstände.« Fabian musste ein Auflachen unterdrücken, als das Autowrack vom Haken riss und sich in mehrere Einzelteile auf dem Schaumteppich verteilte. Die Mitarbeiter fluchten so laut, dass er es durch die Scheibe vernahm.

»Sie ist auf unserer Seite?«

»Ich hatte noch keine Gelegenheit, sie einzuweihen. Doch sobald sie sieht, was Anastasia und Dubois treiben, wird sie verstehen, dass die Machenschaften jeglicher Seelenwanderer enden müssen. Mein Angebot wird sie zweifelsfrei annehmen.«

»Sie muss es ebenso wollen«, verlangte die Frau. »Andernfalls nehmen Sie die Neue gleich aus dem Spiel.

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