Europa, unsere neue Heimat by Pohl Werner
Autor:Pohl, Werner [Pohl, Werner]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Sachbuch
Herausgeber: FinanzBuch Verlag
veröffentlicht: 2013-11-13T23:00:00+00:00
Kapitel 7:
Finanzen
Die Finanzwelt besteht aus Banken, Versicherungen, Konzernen, Investmenthäusern, Fondsgesellschaften, Staaten sowie Großinvestoren aus aller Welt.
Bereits vor der EU war der freie Finanzverkehr ein Faktum. Daher ist die EU hier nicht zur Verantwortung zu ziehen. Als Global Player hätte aber die EU im Sinne und zum Schutz der Bevölkerung und ihres Vermögens auf eine Beschränkung des freien Finanzverkehrs oder zumindest seiner hässlichsten Seite, der Spekulation, drängen müssen. Das war eine einzigartige Chance bei der Gründung und bis jetzt, die nicht ergriffen wurde. Es wäre die Verantwortung einer gemeinsamen EU-Politik gewesen, unsere finanzielle Sicherheit zu gewährleisten und unser Volksvermögen zu bewahren. Wir wissen, gerade in Krisen können versteinerte Strukturen aufgelöst und besser geordnet werden. Diese Chance wurde nicht einmal ergriffen, als das System zu kollabieren drohte.
Aber wollten die Frauen und Männer in Brüssel dies überhaupt? Ich sage nein. Bis dato wurde keine einzige Beschränkung des Finanzsektors beschlossen. Geredet wird viel, aber getan wird nichts. Die Schlussfolgerung kann nur sein, dass Brüssel kein Interesse hat, etwas zu reformieren. Die mächtigen Lobbys haben kein Interesse, etwas zu ändern.
Die Spekulanten unter den Finanzunternehmen machen munter weiter, bis die Blase erneut platzt. An dieses Szenario möchte ich aber nicht denken. Ich möchte mich darauf auch nicht einlassen. Denn wenn der Finanz-GAU nochmals kommt und die Politiker in ihrem Wahn oder ihrer Hundetreue zu den Molochen diese wieder unterstützen, ist ohnehin alles, was ich bisher zu analysieren versucht habe, hinfällig. Dann gibt es die Welt, wie wir sie kennen, nicht mehr. Das möchte ich mir nicht ausmalen und auch Sie damit verschonen.
Aber es geschieht jetzt schon etwas Fürchterliches. Kennen Sie Basel I, II oder III? Vergessen Sie es. Es war bisher praktisch nur eine Ausrede der Banken, weniger Kredite zu vergeben, auch wenn hier die Wirklichkeit etwas komplizierter zu sein scheint. Warum wollen Banken weniger Kredite vergeben? Weil sie das Geld besser verwenden können. Sie können mit Derivaten am Finanzmarkt spekulieren, und sie können damit sogenannte Akquisitionen im Osten finanzieren, die ebenso spekulativ, aber einträglich sind.
Wieso soll ein Manager einen Kredit vergeben, bei dem er einige wenige Prozente verdient, wenn er doch bei Spekulationen und Ostgeschäften eine wesentlich höhere Rendite erzielt? Ein Manager verdient für seine Bank viel Geld und bekommt seine Prämien. So einfach ist das. Das enorme Risiko, das damit verbunden ist, lässt ihn relativ kalt, denn er geht davon aus, dass es während seiner Vertragslaufzeit nicht zum Tragen kommt.
Was geschieht aber, wenn es doch zu den nun hinlänglich bekannten Verlustgeschäften kommt? Gar nichts! Dafür ist ja der Rettungsschirm da. Es lebe der Lobbyismus.
Banken sollen nicht nur Unternehmen, sondern auch Staaten finanzieren, die damit die Zinsen aus ihren enormen Defiziten bestreiten. Das tun sie auch. Sie kaufen beispielsweise griechische Staatsanleihen. Da Griechenland bereits seit vielen Jahren ein schlechtes Rating hatte, also ein schlechter Schuldner war, erhalten die Banken sehr hohe Zinsen für ihre Kredite, also den Ankauf von griechischen Staatsanleihen. Das war und ist ein enormes Geschäft für die Banken. Was kommt aber, wenn Griechenland seine Schulden nicht mehr, vielleicht nie mehr zahlen kann? Nichts, auch dafür gibt es ja den Rettungsschirm.
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