Eragon - Das Erbe der Macht - Paolini, C: Eragon - Das Erbe der Macht - The Inheritance Cycle # 4 by Paolini Christopher

Eragon - Das Erbe der Macht - Paolini, C: Eragon - Das Erbe der Macht - The Inheritance Cycle # 4 by Paolini Christopher

Autor:Paolini, Christopher
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2011-10-22T04:00:00+00:00


AUF DEN SCHWINGEN

EINES DRACHEN

Eragon hob den Kopf, holte tief Luft und spürte, wie ein Teil seiner Sorgen von ihm abfiel.

Einen Drachen zu reiten war zwar alles andere als erholsam, aber die Nähe zueinander tat Saphira und ihm gut. Allein die Freude des körperlichen Kontakts tröstete sie beide auf eine Art, wie nur wenige Dinge es vermochten. Außerdem halfen die stetigen Geräusche und Bewegungen ihrer Flügel ihm, sich von den düsteren Gedanken abzulenken, die ihn beharrlich verfolgten.

Obwohl bei ihrer Reise höchste Eile geboten war und trotz ihrer schwierigen Lage im Allgemeinen, war Eragon froh, für eine Weile von den Varden weg zu sein. Das jüngste Blutvergießen hatte ihm das Gefühl vermittelt, nicht mehr er selbst zu sein.

Seit er sich in Feinster den Varden angeschlossen hatte, hatte er den größten Teil seiner Zeit damit verbracht, zu kämpfen oder sich auf einen Kampf vorzubereiten, und die Anspannung begann ihn zu erschöpfen, vor allem nach der Gewalt und dem Grauen von Dras-Leona. Er hatte für die Varden Hunderte von Soldaten getötet – von denen nur wenige überhaupt eine Chance gehabt hatten, ihm eine Verletzung zuzufügen –, und obwohl sein Handeln gerechtfertigt gewesen war, machte ihm die Erinnerung daran zu schaffen. Er wollte keineswegs, dass jeder Kampf ein verzweifelter Kampf war und dass jeder Gegner ihm ebenbürtig war oder überlegen, aber gleichzeitig fühlte er sich wegen des mühelosen Niedermetzelns so vieler Menschen mehr als ein Schlächter denn als ein Krieger. Der Tod, so glaubte er inzwischen, hatte etwas Zersetzendes, und je mehr Zeit man in seiner Nähe verbrachte, desto mehr nagte er an einem.

Doch mit Saphira allein zu sein – und mit Glaedr, auch wenn der goldene Drache sich seit ihrem Aufbruch nicht gerührt hatte –, half Eragon, ein Stück Normalität zurückzugewinnen. Er fühlte sich am wohlsten allein oder in kleinen Gruppen und er zog es vor, seine Zeit nicht in einer Stadt oder einem Dorf oder auch einem Lager wie dem der Varden zu verbringen. Im Gegensatz zu den meisten anderen hasste oder fürchtete er die Wildnis nicht. So rau das unbesiedelte Land auch war, es besaß eine Anmut und Schönheit, mit der kein Kunstwerk mithalten konnte, und es stärkte ihn.

Also ließ er sich von Saphiras Flug ablenken und sah die meiste Zeit einfach nur zu, wie die Landschaft unter ihnen dahinglitt.

Vom Lager der Varden am Ufer des Leona-Sees brach Saphira über die weite Wasserfläche Richtung Nordwesten auf und stieg so hoch, dass Eragon einen Zauber wirken musste, um sich gegen die Kälte zu schützen.

Der See wirkte wie ein Flickwerk: glänzend und funkelnd an Stellen, wo die Wellen das Sonnenlicht zu Saphira zurückwarfen, dumpf und grau, wo sie es nicht taten. Eragon wurde niemals müde, die ständigen Veränderungen der Lichtmuster zu betrachten. Nichts auf der Welt war damit zu vergleichen.

Fischadler, Kraniche, Gänse, Enten, Stare und andere Vögel flogen unter ihnen dahin. Die meisten beachteten Saphira nicht, aber einige der Adler ließen sich kreisend höher tragen und begleiteten sie ein Stück, wobei sie eher neugierig als verängstigt wirkten. Zwei waren sogar so kühn, vor ihr herzufliegen, nur wenige Fuß von ihren langen, scharfen Zähnen entfernt.



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