Episode III - Die Rache der Sith by Matthew Stover

Episode III - Die Rache der Sith by Matthew Stover

Autor:Matthew Stover [Stover, Matthew]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-442-36431-2
veröffentlicht: 2012-06-06T04:00:00+00:00


Das Kanonenschiff glitt über den Himmel der Hauptstadt.

Obi-Wan blickte an Yoda und Mace Windu vorbei aus dem Fenster und sah zur riesigen Aufmarschplattform und dem Klonschwarm, der dort an Bord eines Angriffskreuzers ging.

»Ihr seid nicht dabei gewesen«, sagte er. »Ihr habt sein Gesicht nicht gesehen. Ich glaube, wir haben etwas Schreckliches getan.«

»Wir haben nicht immer die richtige Antwort«, erwiderte Mace Windu. »Manchmal gibt es keine richtige Antwort.«

»Ich weiß, wie wichtig dir ist die Freundschaft mit dem jungen Anakin.« Auch Yoda blickte zum Angriffskreuzer, der Truppen für den Kampf um Kashyyyk aufnahm. Er stand so auf seinen Gimerstock gestützt, als traute er seinen Beinen nicht. »Solche Bindungen ein Jedi überwinden muss.«

Ein anderer Mann – ein anderer Jedi – hätte sich vielleicht über die Rüge geärgert, doch Obi-Wan seufzte nur. »Ich nehme an… er ist tatsächlich der Auserwählte. In der Prophezeiung heißt es, dass er geboren wurde, um die Macht ins Gleichgewicht zu bringen und die Sith zu zerstören, aber…«

Er sprach nicht weiter. Obi-Wan konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, was er hatte sagen wollen. Er erinnerte sich nur an Anakins Gesichtsausdruck.

»Ja. Immer in Bewegung die Zukunft ist.« Yoda hob den Kopf und kniff die Augen zu nachdenklichen Schlitzen zusammen. »Und die Prophezeiung falsch interpretiert sein könnte.«

Mace wirkte noch ernster als sonst. »Seit dem Fall von Darth Bane vor mehr als tausend Jahren hat es hunderttausende von Jedi gegeben. Hunderttausende von Jedi, die das Licht mit jeder Tat mehren, mit jedem Atemzug, mit jedem Pochen ihrer Herzen, indem sie Gerechtigkeit bringen, zivilisierte Gesellschaften aufbauen, Frieden ausstrahlen und aus selbstloser Liebe allen lebenden Wesen gegenüber handeln – und während dieser tausend Jahre hat es nur jeweils zwei Sith gegeben. Nur zwei. Jedi schaffen Licht, aber die Sith schaffen keine Dunkelheit. Sie nutzen nur die Dunkelheit, die immer da ist. Die immer da gewesen ist. Habgier und Neid, Aggression, Begierde und Furcht – diese Dinge gibt es in allen intelligenten Wesen. Sie sind das Vermächtnis des Dschungels, unser Erbe der Dunkelheit.«

»Es tut mir Leid, Meister Windu, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich Euch verstehe. Wollt Ihr sagen, dass die Jedi – um Eurer Metapher zu folgen – zu viel Licht geschaffen haben? Nach dem, was ich in den letzten Jahren gesehen habe, ist die Galaxis nicht zu einem sehr hellen Ort geworden.«

»Ich sage nur, dass wir keine Gewissheit haben. Wir verstehen nicht einmal, was es bedeutet, ›die Macht ins Gleichgewicht zu bringen‹. Wir wissen nicht, welche Folgen das haben könnte.«

»Ein unendliches Rätsel die Macht ist«, sagte Yoda sanft. »Je mehr wir lernen, desto mehr klar wird uns, wie wenig wir wissen.«

»Ihr spürt es also ebenfalls«, sagte Obi-Wan. Die Worte bereiteten ihm Schmerz. »Ihr beide fühlt, dass wir eine unsichtbare Linie überschritten haben.«

»Die Ereignisse unserer Zeit in Bewegung sind. Sie sich nähert, die Krise.«

»Ja.« Mace faltete die Hände und drückte zu, bis die Knöchel knackten. »Aber wir irren ohne Glühstab durch eine Gewürzmine. Wenn wir stehen bleiben, erreichen wir das Licht nie.«

»Und wenn es gar kein Licht gibt?«, fragte Obi-Wan. »Was ist, wenn wir das Ende des Tunnels erreichen und dort nur Nacht finden?«

»Vertrauen wir müssen haben.



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