Elfenmeer: Roman (German Edition) by Sabrina Qunaj

Elfenmeer: Roman (German Edition) by Sabrina Qunaj

Autor:Sabrina Qunaj [Qunaj, Sabrina]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: Aufbau Digital
veröffentlicht: 2014-03-05T23:00:00+00:00


Valuar

Durst. Das war das Erste, was Valuar dachte, als das gleißende Sonnenlicht durch seine Lider drang. Durst und … Valuar stöhnte, als er versuchte, seine Augen zu öffnen. Ein stechender Schmerz fuhr durch seinen Kopf, und jeder Muskel in seinem Körper tat ihm weh.

»Bist du endlich wach?«

Valuar wollte antworten, doch nur ein Krächzen kam aus seiner Kehle. Er holte tief Luft und begann wild zu husten, da er Sand eingeatmet hatte. Wo war er hier bloß? Und was war geschehen?

Endlich gelang es ihm, die Augen zu öffnen, doch er konnte nur Marinels Umrisse erkennen. Sie saß neben ihm, ein Knie an die Brust gezogen, das andere Bein ausgestreckt. Sie stützte sich mit beiden Händen neben sich ab, und ihr goldenes Haar flatterte wild um ihr Gesicht herum, das er nicht zu erkennen vermochte. Sie sah ihn wohl an, aber er konnte es nicht mit Sicherheit sagen, das Licht schmerzte immer noch in seinen Augen. Dabei schien noch nicht einmal die Sonne, wie er feststellte, als er allmählich aus seinem Dämmerzustand erwachte. Alles um ihn herum war grau, feucht und kalt. Seevögel kreischten über ihm, und scharfe Windböen fuhren über seinen Körper hinweg. Das Rauschen von Wellen war zu hören sowie ein unterschwelliges Donnern. Bei diesen Geräuschen kehrte die Erinnerung zurück. Marinel hatte versucht, ihre Magie langsam zu zügeln und so einen sanften Fall ins Meer zu ermöglichen, doch stattdessen waren sie plötzlich hochgerissen worden, immer weiter weg von den Schiffen. Sie hatten sich um die eigene Achse gedreht, waren herumgewirbelt, so schnell, dass Valuar der Atem weggeblieben war. Das einzig Reale war Marinels Hand gewesen, während sie um Kontrolle gekämpft hatte. Die Winde hatten sie davongetragen, und mehr wusste Valuar nicht mehr. Wo waren sie gelandet?

Stöhnend presste er die Handflächen auf den groben Sand unter sich und stemmte sich hoch. Es dauerte eine Weile, bis er es schaffte, sich umzudrehen und sich neben Marinel hinzusetzen. Wellen peitschten an den Strand und verfehlten nur knapp seine Füße, ehe sie zurückwichen. Zu seiner Rechten führten schwindelerregend hohe Klippen weit ins Meer hinaus. Sie wurden vom dunklen Wasser umspielt, das sich mit all seiner Kraft gegen die rauen Felsen warf. An Land schraubte sich das Gestein immer höher, als hätten Riesen eine Grenzmarke gezogen, und als Valuar einen Blick über die Schulter warf, erkannte er, dass sich die Berge Richtung Norden erstreckten. Sie waren grau, wie alles hier, doch ihre Flanken waren derart glatt, dass sie wie Silber schimmerten.

»Sind wir in Tantollon?«, fragte Valuar ungläubig und wandte sich wieder Marinel zu. Jetzt, da er ihr Gesicht erkennen konnte, bemerkte er dunkle Striemen auf ihren Wangen, die Ärmel ihres Hemdes waren eingerissen und ihr Haar war immer noch nass. Bestimmt bot er selbst keinen erbaulicheren Anblick.

Marinel warf ihm einen ungeduldigen Blick von der Seite zu und seufzte. »Die Berge hier liegen westlich von uns, oder etwa nicht?« Sie rappelte sich ungelenk auf. »Dann wird dies hier wohl kaum Tantollon sein.«

»Also befinden wir uns auf der anderen Seite des Silbergebirges. Zumindest eine erfreuliche Nachricht, denn ich habe wirklich keine Lust, in Tantollon von Wasser und Bergen eingeschlossen zu sein.



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