Ein unerledigter Mord by Ann Granger

Ein unerledigter Mord by Ann Granger

Autor:Ann Granger [Granger, Ann]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Lübbe
veröffentlicht: 2019-07-09T07:50:02+00:00


KAPITEL ZEHN

Es war Markttag in Bamford. Meredith musste normalerweise nicht jede Woche auf den Markt, doch sie ging gerne hin. Sie mochte das Gewirr von Ständen, die Berge von Gemüse und Früchten, die Ständer mit Kleidung, die Trödler, die angebliche Sammlerstücke aus Haushaltsauflösungen feilboten, und das ganze organisierte Chaos drumherum. Also ließ sie den Klavierstimmer vorübergehend mit seinem letzten Fall alleine und machte sich auf den Weg, die Einkaufstasche in der Hand.

In einem ehemaligen Vikariat zu wohnen bedeutete auch, gleich neben dem Friedhof zu leben. Weder Meredith noch Alan störten sich daran. Es war wie eine Erweiterung ihres eigenen großen Gartens. Es gab sogar eine kleine Tür in der Mauer, die es ihr ermöglichte, geradewegs vom Garten auf den Friedhof zu gehen, ohne außen herum über die Straße zu müssen. Nun trat sie hindurch und hinaus auf das feuchte Gras. Hier und da standen Bäume zwischen den Gräbern, die eine blühende Population grauer Eichhörnchen beherbergten. Eines davon flitzte bei ihrem Herannahen an einem Baumstamm nach oben und hockte sich auf einen Zweig, von wo aus es neugierig zu ihr hinunterspähte, vielleicht in der Hoffnung, dass sie Futter mitgebracht hatte. Doch heute hatte es kein Glück. »Wenn ich vom Markt zurückkomme!«, rief Meredith zu ihm hinauf. Es fixierte sie noch einen Moment länger aus seinen dunklen Knopfaugen, dann wuselte es davon.

Ein Stück weiter begegnete sie einer kleinen weißen Katze mit perlmuttfarbenen Flecken, die auf der Suche nach Mäusen zwischen den Grabsteinen umherschlich. Vögel flatterten von einem Baum zum anderen, während Dohlen den Kirchturm umkreisten und dabei ihre misstönenden Schreie ausstießen. Von menschlichem Leben gab es mit einer Ausnahme keine Spur. Merediths Aufmerksamkeit wurde vom Geräusch eines laufenden Wasserhahns und einer klappernden Blechgießkanne geweckt. Ein älterer Mann stand über eine der Wasserstellen gebeugt, die ringsum auf dem Friedhof angebracht waren, um den Besuchern die Möglichkeit zu geben, die Blumen auf den Gräbern zu versorgen. Er richtete sich auf, während sie ihn beobachtete, und wandte sich, die Gießkanne in der Hand, in Richtung eines nahe liegenden Grabes. Er war groß gewachsen, besaß dünnes graues Haar und trug einen altmodischen Regenmantel. Meredith näherte sich beiläufig, bis sie die Inschrift auf dem Grabstein lesen konnte.

Brenda, geliebte Frau von Arthur Hellington.

Darunter das Datum der Geburt und ihres Todes, doch Meredith wusste genug. Der Mann kniete vor dem Grab und arrangierte sorgfältig die Blumen, die er in einer Vase mitgebracht hatte. Meredith wartete, bis er damit fertig war und sich erhob. Dann räusperte sie sich taktvoll, um ihre Anwesenheit kenntlich zu machen. »Mr. Hellington?«

Der Mann drehte sich um und musterte sie fragend.

»Mein Name ist Meredith Markby«, beeilte sie sich zu erklären. »Ich bin die Ehefrau von Alan Markby. Sie haben meinen Mann kürzlich besucht, wegen Ihrer Tochter.«

Sein verwirrter Gesichtsausdruck schwand, und er kam ihr entgegen. »Oh, Mrs. Markby, ja natürlich. Ihr Mann war mit der Suche nach Rebecca befasst, damals, als sie verschwand. Und jetzt haben sie … haben sie sie gefunden.«

Er klang so traurig und verloren, dass Meredith impulsiv ihre Hilfe anbot. »Dort drüben ist eine Bank, Mr.



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