Ein Grieche im 7. Himmel by Tina Folsom

Ein Grieche im 7. Himmel by Tina Folsom

Autor:Tina Folsom [Folsom, Tina]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
veröffentlicht: 2014-03-04T23:00:00+00:00


19

„Eine Sandale? Was mache ich denn mit nur einer?“ Hermes starrte auf seine Freunde Triton und Eros, die um die Kücheninsel in Tritons Olymp Inn versammelt standen. Vor ihnen lag eine seiner einzigartigen Sandalen, perfekt wie immer, mit intakten und in der frühen Morgensonne glänzenden, goldenen Flügeln.

Eros grinste ihn schief an. „Im Kreis fliegen?“

Triton schmunzelte. „Sieht vielleicht etwas seltsam aus, aber wenn das einer hinkriegen kann, dann du.“

Hermes warf mit einer Scheibe Brot auf Eros, doch sein Freund fing diese mitten im Flug auf, bevor sie ihr Ziel traf.

„Ich wollte Marmelade drauf“, beschwerte sich der Liebesgott mit einem Grinsen und biss dann in die gebutterte Scheibe.

„Ich geb‘ dir Marmelade, wenn du dir deine blöden Kommentare nicht verkneifst. Hast du schon mal ein Flugzeug mit nur einem Flügel fliegen sehen?“, fragte Hermes und machte eine kurze Pause. Als weder Triton noch Eros antworteten, fuhr er fort: „Eben! Und ich kann das auch nicht.“

„Betrachte es mal so!“, fing Triton an. „Fünfzig Prozent unserer Arbeit sind erledigt.“

Hermes starrte ihn an. „Was soll das jetzt wieder heißen?“

Triton zeigte auf die Sandale. „Das sind fünfzig Prozent.“

Hermes verkniff es sich, die Augen zu verdrehen. „Soll ich es dir vielleicht in Worten erklären, die selbst du verstehst: Ein halbes Boot schwimmt auch nicht, sondern geht unter.“

Triton und Eros lachten beide, dann legte Triton seine Hand auf Hermes‘ Unterarm. „Ich mache ja nur Spaß. Du warst die letzten paar Tage viel zu angespannt. Entspann dich ein bisschen! Wir sind auf der richtigen Spur. Die andere Sandale kann nicht weit sein. Penny hat sie wahrscheinlich nur separat versteckt, um das Risiko zu verringern.“

„Wie?“, brummte Hermes.

Eros legte sein angebissenes Toastbrot auf den Teller. „Ja, du weißt schon, setz‘ nicht alles auf eine Karte. Sie ist einfach clever. Du kannst dich glücklich schätzen.“

„Glücklich, in welcher Beziehung?“, entgegnete Hermes.

Eros tauschte einen verschwörerischen Blick mit Triton aus. „Zumindest gehst du nicht mit einer dummen Frau. Das wäre schlimmer.“

Hermes schlug mit der Faust auf die Kücheninsel. „Ich gehe nicht mit ihr!“ Wie könnte er mit einer Frau gehen, die ihm seinen wertvollsten Besitz gestohlen hatte, einer Frau, die ihn belogen hatte, einer Frau, die einen Narren aus ihm gemacht hatte? Doch gleichzeitig konnte er den Anblick von Penny im Speisesaal der Kirche nicht aus seinem Kopf bekommen – den Anblick einer fürsorglichen, gebenden Penny.

„Dann habe ich mich wohl getäuscht“, räumte Eros schnell ein, aber sein Gesicht zeigte keinerlei Reue wegen seines Kommentars. „Dann gehe ich davon aus, dass du gestern Abend nicht mit ihr geschlafen hast, um sie uns vom Hals zu halten? Hat sie dich nicht mehr rangelassen, jetzt wo sie hat, was sie wollte?“ Er zwinkerte Triton zu. „Kein Wunder, dass unser Freund heute Morgen etwas gereizt ist: Er durfte gestern nicht ran.“

Hermes kniff seine Augen zusammen und funkelte den Liebesgott verärgert an. „Du wandelst auf dünnem Eis, Eros. Auf sehr dünnem Eis.“ Er atmete tief ein, um seinen Ärger hinunterzuschlucken. „Ich hätte gestern Abend alles bekommen können, was ich wollte. Aber ich habe mich entschieden, dass ich sie nicht ranlasse. Glaubst



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