Ein gefährliches Spiel by Matthew Costello & Neil Richards

Ein gefährliches Spiel by Matthew Costello & Neil Richards

Autor:Matthew Costello & Neil Richards [Costello, Matthew]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7517-1542-3
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2023-03-15T00:00:00+00:00


10. Die Wolken lichten sich

Harry saß auf dem Beifahrersitz, und Kat ließ den Motor des Alvis an.

»Wohin jetzt?«, fragte sie. »Nach Hause? Ruhe für den Verwundeten?«

»Genug von dem Unsinn. Es geht schon wieder«, erwiderte Harry und beugte sich rüber, um sie zu küssen. »Wie wäre es mit einem Mittagessen?«

»Mittagessen? Dir muss es besser gehen.«

»Oh ja, tut es.«

»Schwebt dir etwas Bestimmtes vor?«

»Das könnte man so sagen ...«

Tante Lavinia kam in die Eingangshalle, als ihr Butler Benton beiseitetrat, um Harry und Kat in Mydworth Manor zu begrüßen.

»Ah, ihr Lieben! Das ist mal eine Überraschung! Ich erinnere mich nicht, dass ihr im Kalender steht – führt euch eine Verabredung her, die ich vergessen habe?« Lavinia ging auf Kat zu, hakte sich bei ihr ein und zog sie ins Haus. »Natürlich freue ich mich immer, euch zwei zu sehen. Aber lasst mich raten ...« Sie lächelte Kat zu. »Es ist etwas geschehen ... etwas, bei dem ich eventuell helfen kann?«

Harry hatte die Halle betreten, in der vor ihm die große geschwungene Treppe nach oben führte. Er kannte dieses Haus sehr gut, da er hier aufgewachsen war.

Kat stellte sich ihn gern als kleinen Jungen vor, der sich in all den Ecken und Winkel versteckte oder draußen im Garten mit seinen Zinnsoldaten spielte, während er langsam zu dem Mann wurde, der eines Tages diesen idyllischen Ort verlassen sollte ... um auf die Schlachtfelder von Flandern zu ziehen – auf denen es im Großen Krieg alles andere als idyllisch zuging.

»Dein Gespür ist unfehlbar, Tante Lavinia«, sagte Harry. »Muss in der Familie liegen. Es ist wirklich etwas geschehen, und Kat und ich könnten ein paar Hintergrundinformationen brauchen, falls es dir nichts ausmacht.«

»Verstehe. Nun, es ist beinahe Zeit für ein Mittagessen. Wollen wir uns auf die Terrasse setzen? Es ist solch ein schöner Tag.«

»Na, wer hätte das gedacht! Gedankenleserin auch noch?«, fragte Harry. »Kat hat eben gesagt, dass sie einen Happen vertragen könnte.«

»Habe ich?«

Lavinia wandte sich zu ihrem Butler um. »Benton, sagen Sie Mr McLeod bitte, dass wir zwei Gäste zum Mittagessen haben? Ich überlasse es ihm, das Menü so anzupassen, wie er es für richtig hält.«

»Sehr wohl, Mylady«, antwortete Benton und ging zur Küchentreppe, um dem Koch die Nachricht zu überbringen.

Da Kat selbst in New York ab und an in der Küche gearbeitet hatte, konnte sie sich gut vorstellen, welche Reaktionen diese kurzfristige Ankündigung beim Koch und den Helfern hervorrief.

Lavinia nahm nun Harrys Arm und führte beide durch die Eingangshalle, vorbei an der prächtigen Treppe und den Gemälden der längst verstorbenen Mortimers hinaus auf die Terrasse, die – dessen war Kat sich sicher – Lavinias Gärtner mit den schönsten Frühsommerblüten bestückt hatte.

Kat blickte sich in dem gepflegten Garten hinter dem Herrenhaus um. Es wurde wärmer, die Sonne schien, und hier sah es aus wie in einer Szene aus einem Bilderbuch. Es ist nicht das erste Mal, dass wir an diesem herrlichen Ort sitzen und über einen Mord reden.

Lavinia, die ihnen am Tisch gegenübersaß, wo sie durch die gestreifte Markise vor der direkten Sonne geschützt war, legte ihr Besteck ab und trank einen Schluck Limonade aus ihrem Kristallglas.



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