Drachenelfen Die letzten Eiskrieger by Hennen Bernhard

Drachenelfen Die letzten Eiskrieger by Hennen Bernhard

Autor:Hennen, Bernhard [Hennen, Bernhard]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne, 2015
veröffentlicht: 2014-12-16T23:00:00+00:00


MIT KOBOLDEN UNTER EINER DECKE

Nyr wollte den schneeweißen Umhang wegschieben, doch der Kobold an seiner Seite packte ihn mit erstaunlicher Kraft und zog ihn zurück. »So geht das nicht, Zwerg!«

Nyr sah die Reiter auf Galar und Bailin zupreschen. Der Hauptmann stützte sich auf den Schmied, und sie humpelten so schnell es ging. Glaubten sie denn wirklich, sie könnten entkommen? Che hatte einen Speer aufgehoben, der auf dem Eis gelegen hatte, und stellte sich der Reiterfront entgegen.

»Euer eigener Anführer steht da. Er wird auch draufgehen. Ihr könnt doch nicht …«

Der Kobold zu seiner Linken schnitt ihm mit einer wilden Geste das Wort ab.

Er und sechs weitere Kobolde, mit denen Nyr geflohen war, lagen in einer flachen Senke. Über ihnen waren drei weiße Umhänge ausgebreitet. Einer, den sie mit Hölzchen ausgelost hatten, hatte die Umhänge mit Schnee abgestreut.

»Wie könnt ihr nur …«, setzte er noch einmal an.

»Che selbst hat uns angewiesen, uns so zu verhalten«, raunte nun ein anderer Kobold. Er lag rechts von ihm, und sein Atem stank nach fauligen Zähnen. Fettige, schwarze Strähnen hingen ihm in die Stirn. Nyr wusste nicht einmal, wie er hieß. Das wusste er von keinem der sieben, mit denen er hier Seite an Seite lag. »Was glaubst du, wie wir im Krieg um Ishaven deinesgleichen immer wieder entkommen sind. Wenn eine Schlacht aussichtslos ist, dann machen wir uns unsichtbar. Die Menschenkinder haben keine Hunde mitgebracht. Das ist unser Glück. Sie können einen Schritt entfernt vorbeilaufen und werden uns nicht sehen.« Der Kobold zog den schmalen Spalt zu, durch den sie über den Rand der Senke gesehen hatten. »Unsere Atemwolken würden uns verraten. Du rührst dich nicht und du gibst keinen Ton von dir. Alles ganz einfach. Dann finden sie uns nicht.«

»Aber …«

»Nein, kein Aber. Du hast uns erzählt, wie wichtig es ist, dass du überlebst. Dass es da ein Geheimnis gibt, das nicht verloren gehen darf. Wir helfen dir. Aber noch wichtiger als dein Geheimnis ist uns unsere Haut. War das deutlich genug?«

Nyr nickte. Er konnte Galar nicht retten. Der gefrorene Boden, auf dem sie lagen, erbebte unter dem Trommeln Hunderter Pferdehufe. Eine ganze Armee wäre nötig, um den Schmied jetzt noch zu beschützen. Tränen standen ihm in den Augen. Er hatte gesehen, wie Galar umgekehrt war, um Bailin zu helfen. Und er ließ die beiden nun im Stich!

Aber er musste überleben. Sonst würde das Geheimnis der Drachentöterpfeile für immer verloren sein.



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