Drachenblut by Yolen Jane

Drachenblut by Yolen Jane

Autor:Yolen, Jane [Yolen, Jane]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy, Dragons
ISBN: 9783891064139
Google: VZoxPQAACAAJ
Amazon: 3891064136
Herausgeber: Beltz GmbH, Julius
veröffentlicht: 1982-01-01T23:00:00+00:00


Die Klauen waren nicht mehr so weich wie am Tag zuvor. Sie hatten mittlerweile ein Stadium zwischen spröde und hart erreicht und leuchteten in einem seltsamen Gelb. Sie sahen aus wie die Glöckchenmuscheln, die man im Sukkersumpf finden konnte. Jakkin löste ein besonders schwer zu entfernendes Stück Haut hinter dem Halskragen des Frischlings und der Drache bedankte sich, indem er dem Jungen die Hand leckte.

„Eure Zunge wird jeden Tag rauer", bemerkte Jakkin. „Bald werde ich Euren Dank nicht mehr allzu wohltuend finden." Er erinnerte sich plötzlich daran, wie Blutsbruder versucht hatte, ihn im Bad zu striegeln, und ihm dabei mit seiner rauen Zunge die Haut abgeschabt hatte. Und er dachte daran, was hinterher mit Blutsbruder geschehen war. Ein Schauder überlief ihn. „So etwas wird mit Euch nicht geschehen, kleiner 154

Wurmling", versprach Jakkin. „Das werde ich niemals zulassen. Niemals."

Der Drache wandte ihm seine schwarzen Augen zu und Jakkin glaubte, fremdartige Sternbilder erkennen zu können, die in der unendlichen Nacht dieser Augen geboren wurden. „Mögt Ihr doch immer mein Freund sein", flüsterte er.

Der Drache antwortete ihm, indem er einen dünnen Rauchfaden durch seine Nüstern blies. Es war nicht mehr als ein schwacher Nebelhauch, der einen Augenblick lang das Maul des Drachen verdeckte und dann gleich wieder verschwand. Aber Jakkin glaubte fest, tatsächlich Rauch gesehen zu haben, das erste Anzeichen für das Feuer eines Kampfdrachen. Er lachte, ein lauter Ausbruch der Freude, der den Frischling so erschreckte, dass er zurückwich. „Nein, nein, mein Feueratem, macht das noch einmal", sagte Jakkin, und seine Stimme vibrierte noch immer vor Lachen. „Ein großer Kampfdrachen muss Feuer und Rauch speien. Ich werde Euch mehr Saft geben, um Eure Glut zu heizen, denn Pustelkraut und Brennwurz sind der Brennstoff für Eure Flammen." Er erhob sich und machte sich auf den Weg zu dem Krautfeld, während er weiter mit dem Drachen schwatzte.

Plappernd und lachend ging er eine Reihe entlang, um nach der gesündesten und reifsten Pflanze zu suchen, und die nächste wieder zurück, bis er am Ende dieser Reihe endlich den Stängel fand, den er wollte.

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Auf einmal hielt er abrupt inne. Im Sand neben dem Halm, fast verborgen von einem Blatt, befand sich ein einzelner Fußabdruck. Einen Moment lang wollte Jakkin ihn einfach nicht weiter beachten. Er selbst war schließlich schon oft mit Sandalen durch den Acker gelaufen. Aber die Tatsache, dass hier nur die Spitze eines Abdrucks zu sehen war, so als wäre der Rest verwischt worden, erschreckte ihn. Er drehte sich um, rannte zurück zur Hütte und holte seine eigenen Sandalen. Dann ging er eher zögernd zurück zum Feld. Dort kniete er sich auf den Boden und verglich seine Sandale mit dem Abdruck im Sand. Der Abdruck war ein wenig kleiner als sein Schuh. Jakkin setzte sich auf die Erde, um nachzudenken. Die Jungen hatten ihn oft Großfuß genannt, weil er schon als Kind riesengroße Füße hatte. Er erinnerte sich daran, dass seine Mutter immer sagte, er würde schon noch eines Tages in seine Füße hineinwachsen, und auch jetzt hatte er noch nicht aufgehört zu wachsen. Aber



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