Drachen kann man nicht bewachen by Franz Sales Sklenitzka

Drachen kann man nicht bewachen by Franz Sales Sklenitzka

Autor:Franz Sales Sklenitzka [Sklenitzka, Franz Sales]
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
Tags: kinder
Herausgeber: G&G Verlagsgesellschaft mbH
veröffentlicht: 2014-06-28T22:00:00+00:00


Pfingsten rückte immer näher. Archibald begann sich nach einer Rüstung für Zipp umzuschauen. Gemeinsam klapperten sie alle Schmiede der Umgebung ab und stöberten in den Secondhand-Abteilungen. Zipp, der Bescheidene, fand, das Billigste wäre für ihn gut genug, aber Archibald war wählerischer. Er konnte verhindern, dass sich Zipp eine Rostlaube zulegte, die ihm ein italienischer Panzerstricker als Gelegenheitskauf einreden wollte.

Es war freilich mühsamer, Stück für Stück von der Stange anzuprobieren, als sich eine maßgeschneiderte Rüstung zu bestellen und abzuholen. Aber so viel Geld besaß Zipp nicht, und außerdem wusste er, dass er die Rüstung nach diesem Turnier wohl nie mehr anlegen würde.

Endlich hatten sie alles – fast alles – beisammen. Allerdings war jedes Stück von anderer Farbe und Machart, nichts passte so recht zusammen. Der spanische Brustharnisch war kupferrot, der normannische Helm silbergrau, der rechte Schienbeinschützer aus Irland war grün, der linke aus Malta gelb, die Halsringe waren schwarz und die Handschuhe blau mit vielen kleinen Rostflecken.

„Du bist ein bunter Hund geworden“, lachte Archibald. „Otto, das gefällt mir.“

Zipp sah an sich hinab und konnte nichts Gefälliges entdecken. In einer Rüstung hatte er sich noch nie wohl gefühlt.

„Fehlt nur mehr die Lanze“, sagte der Sänger zufrieden. „Die werden wir auch noch auftreiben.“

„Nicht nötig“, sagte Zipp stolz, „eine Lanze hab’ ich. Bloß wo, weiß ich im Moment nicht. Ich werde sie morgen suchen. Und ein Schild muss auch noch da sein, vom Turnier 1271.“ Auch für Klemens wurde ein eiserner Gesichtsschutz angeschafft.

Bei einem der Rüstungsschmiede fand Archibald Exeter schließlich auch, was er schon seit Tagen suchte: eine kleine Flasche mit einer hellen, fast farblosen Flüssigkeit. Im Nu war er mit dem Schmied handelseins.

„Was ist das?“, fragte Zipp neugierig.

„Ach, nur ein Schmiermittel“, antwortete der Sänger.

„Brauchst du es für meine Rüstung?“

„Dafür“, sagte Archibald, „kann man’s auch verwenden.“



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