Dorian Hunter 094 - Olivaros Sterbelied by Simon Borner & Susan Schwartz

Dorian Hunter 094 - Olivaros Sterbelied by Simon Borner & Susan Schwartz

Autor:Simon Borner & Susan Schwartz
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Dämonenkiller, Dämonen, Horror, Grusel
ISBN: 9783955720940
Herausgeber: Zaubermond
veröffentlicht: 2018-10-16T00:00:00+00:00


Kapitel 1

'Meine Herren', bemerkte Roy und zog den Reißverschluss bis ganz oben zu. 'Das nenn ich aber wirklich mal Wetterchen. Ganz anders, als ich es je erlebt habe. Da werden doch nicht etwa die alten Götter erwacht sein?'

'Da müssen wir jetzt durch, Hasenfuß', meinte Tim. 'Die überleben das nicht lange da draußen, und dann heißt es wieder, niemand kümmert sich. Wozu brauchen wir so viele Leute bei der Rettung, wenn sie nicht effizient ist? Kennst das ja.'

Man sollte meinen, bei der Rettung ginge es genau um diese – doch wie überall zählten in Wirklichkeit Profit und Bürokratie.

Niemand wollte seinen Job verlieren, denn hier oben im Norden der Highlands gab es nur wenig, womit man sich über Wasser halten konnte. Also taten die beiden Piloten es auch für ihre Kollegen bei der Rettung.

Die alte Nelly würde es schon packen. Sie war zuverlässig und gut gewartet, Tim würde sie um nichts in der Welt hergeben. Die modernen Hubschrauber mochten viel elektronischen Schnickschnack besitzen, doch in der Wildnis hier oben war es besser, sich nicht auf zu viel Bling-Bling zu verlassen.

Die Kollegen kamen derweil ebenfalls heraus, um sich mit den schweren alten Landrover-Geländewagen auf dem Landweg auf die Suche zu machen. Mit den dicken Profilreifen konnten sie sich durch nahezu jedes Moor wühlen. Mehr als Schotterpisten in schlechtem Zustand und schmale Wanderwege gab es hier oben nicht mehr. Sie sprachen die Routen ab, und los ging es.

Der Guide verfügte natürlich über eine gute GPS-Ausrüstung, aber bei diesem Unwetter nützte sie nichts mehr. Sie mussten also ausschwärmen und über dreihundert Quadratkilometer absuchen.

Nelly kämpfte sich tapfer durch die wirbelnden Winde, sie war alt und robust. Obwohl es erst Nachmittag war, herrschte eine unheimliche Dunkelheit. Der Himmel hing so tief, dass Roy versucht war, in die Wolken zu greifen.

'Und, hast du jetzt schon mal diese Art Wetter erlebt?', fragte er den Piloten.

'Laddy, wir beide machen das schon lange genug und sind fast gleich alt. Also kennst du die Antwort.'

'Ja oder nein? '

Tim brummte.

Roy ließ nicht locker. 'Irgendwas scheint doch an diesen Gerüch…'

'Hör auf mit diesem abergläubischen Quatsch!', unterbrach Tim ungehalten. 'Die Fairy Tales sind lange vorbei. Grundgütiger! Warst du wieder zu lange bei deiner Granny? Zu viel Qualm von ihrem Torffeuer eingeatmet? Konzentrier dich lieber und halte Ausschau!'

Sie setzten Scheinwerfer und Wärmebildkameras ein; letztere waren erfolgversprechender, denn man sah kaum mehr die Hand vor Augen. Die Scheinwerfer stanzten helle runde Löcher in den Boden, aber es gehörte schon sehr viel Glück dazu, jemanden in diesem kleinen Kreis zu erfassen.

Sie entschlossen sich zu einem Flug auf großer Schleife, um dann immer engere Runden zu ziehen. Mit der starken Funkanlage des Hubschraubers konnten sie einigermaßen Kontakt zur Basis halten, trotzdem gab es viele Störungen, sodass die Antworten eher zu erraten als verständlich waren.

Sie näherten sich Cape Wrath.



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