Dorian Hunter 053 - Die dunkle Eminenz by Ernst Vlcek & Uwe Voehl

Dorian Hunter 053 - Die dunkle Eminenz by Ernst Vlcek & Uwe Voehl

Autor:Ernst Vlcek & Uwe Voehl [Vlcek, Ernst & Voehl, Uwe]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Dämonenkiller, Dorian Hunter, Horror, Mystery
Herausgeber: Zaubermond
veröffentlicht: 2016-02-03T00:00:00+00:00


Draußen herrschte finstere Nacht. Die Bäume standen hier so dicht, dass sie kein Mondlicht durchließen. Eisenhut hatte seine Fackel gelöscht und dasselbe auch von mir verlangt. Er wollte jeden verräterischen Lichtschein vermeiden, obwohl wir die Klause weit hinter uns gelassen hatten. Veronika hatten wir auf ein Lager aus Laub gebettet. Sie war in einen ruhigen Schlaf der Erschöpfung gefallen. Ihre gleichmäßigen Atemzüge und die Tatsache, dass sie keine Anfälle mehr hatte, schienen darauf hinzudeuten, dass keiner der Mönche in der Klause überlebt hatte. Sie mussten alle von den Mächten des Bösen vernichtet worden sein. Es herrschte eine Ruhe des Todes.

Ich hatte mir eine Scheibe Brot abgeschnitten und aß dazu geräucherten Speck. Es schmeckte vorzüglich, und ich verschlang es mit Heißhunger.

'Wie ist Schwester Veronika zu euch gekommen?', wollte ich von Eisenhut wissen. 'Ich glaube nicht, dass ihr mehrere Frauen in eurem Orden habt.'

'Sie ist die einzige', sagte Eisenhut kauend. 'Sie ist etwas Besonderes. Sie ist eine Seherin und Heilerin. Du hast es erlebt.'

Wenn sie als Seherin immer so viel Leid auf sich nehmen musste, dann konnte sie einem nur leidtun.

'Aber wie ist sie zu euch gekommen?'

'Sie war auf der Flucht … Aber sie soll dir ihre Geschichte selbst erzählen, wenn sie wieder wach ist.'

Ich musste mich damit zufriedengeben und wechselte das Thema.

'Wohin fliehen wir?', wollte ich wissen. 'Du hast doch bestimmt ein Ziel im Auge. Verrate es mir.'

Eisenhut überlegte eine ganze Weile, bevor er sagte: 'Wir werden einen weisen Mann aufsuchen. Er wird uns hoffentlich sagen können, was diese sogenannten Pergamente darstellen und wie man mit ihnen verfahren soll. Wenn er dir nicht helfen kann, dann weiß ich keinen Rat.'

Veronika regte sich und setzte sich seufzend auf. Sie sah zuerst in meine Richtung, dann zu Eisenhut und begann wieder zu schluchzen. Eisenhut nahm sie in die Arme, und sie klammerte sich wie eine Ertrinkende an ihn.

'Es ist vorbei, Veronika', redete er ihr zu. 'Du hast es überstanden.'

Sie nickte und sagte, den Kopf in seine Brust vergraben, sodass ihre Stimme dumpf klang: 'Und weißt du, was das bedeutet?'

Er nickte darauf und machte 'Pscht'.

Aber sie blieb nicht still, sondern sprach ihre Gedanken aus: 'Es bedeutet, dass sie alle tot sind. Keiner der Brüder hat überlebt.' Sie begann wieder heftig zu schluchzen.

'Ich weiß, ich weiß', murmelte Eisenhut. 'Aber wir können nicht mehr für sie tun als für ihre Seelen beten.'

'Es soll nicht umsonst gewesen sein', sagte ich so überzeugend, wie ich konnte. 'Aszaghon darf nicht auferstehen.'

Veronika wandte mir ihr Gesicht zu, und in der Dunkelheit erkannte ich nicht viel mehr, als dass mich ihre Augen anblitzten.

'Glaubst du wirklich, dass du die Kraft haben könntest, dich mit diesen schrecklichen Dämonen zu messen, Allandis?', fragte sie mit sanfter Kinderstimme.

'Abt Blutweiderich hat an mich geglaubt', sagte ich ausweichend, weil ich selbst nicht daran glauben konnte, gegen Aszaghon zu obsiegen – ich konnte nicht einmal daran glauben, dies alles lebend zu überstehen.

'Gib mir deine Hand', verlangte Veronika von mir. Ich gehorchte widerspruchslos. Sie ergriff meine Rechte und betastete sie eingehend, drückte und knetete sie an manchen Stellen. Plötzlich ließ sie meine Hand mit einem spitzen Schrei los.



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