Die zweiten Chroniken von Fitz dem Weitseher 2 - Der goldene Narr by Robin Hobb

Die zweiten Chroniken von Fitz dem Weitseher 2 - Der goldene Narr by Robin Hobb

Autor:Robin Hobb [Hobb, Robin]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi


Kapitel 14

Schriften

Owan, ein Fischer, lebte auf einer Runeninsel namens Fedois. Das Mütterhaus seiner Frau bestand aus Holz und Stein und erhob sich ein gutes Stück über der Flutlinie, denn Ebbe und Flut sind an diesem Ort extrem. Es war ein guter Ort zum Leben. Am Strand im Norden gab es Venusmuscheln und unterhalb des Gletschers genügend Weideland, das Owans Frau drei Ziegen in der großen Herde ihr eigen nannte, obwohl sie nur eine jüngere Tochter war. Sie schenkte ihm zwei Söhne und eine Tochter, und alle halfen ihm beim Fischen. Sie hatten genug, und auch für ihn hätte es genug sein sollen, aber das war es nicht.

Von Fedois kann man mit guten Augen an einem klaren Tag Aslevjal mit seinem großen Gletscher sehen, der blau unter dem azurblauen Himmel glitzert. Nun wissen alle, dass im Winter die Ebbe besonders niedrig ist und ein Boot unter dem Rand des Gletschers ins Herz der Insel vorstoßen kann. Dort schläft, wie wir alle wissen, der Drachen inmitten seines Schatzes. Manche sagen, ein kühner Mann könne dorthin gehen und Eisfeuer um einen Gefallen bitten, der dort in der Kälte des Gletschers schläft. Andere wiederum behaupten, nur ein wirklich dummer und gieriger Mensch würde so etwas tun, denn es heißt, Eisfeuer würde solch einem Menschen nicht nur geben, worum er bittet, sondern auch, was er verdient, und das ist nicht immer Glück und Gold. Um Eisfeuer auf diesem Weg zu besuchen, muss man schnell sein; man muss warten bis das Wasser unter die Eiskante gesunken ist und dann wie ein Pfeil hineinschießen, sobald das Boot zwischen Wasser und Eis passt. Einmal in diesem kalten Saphirpalast muss man die Schläge seines eigenen Herzens zählen, denn wenn man zu lange bleibt, wird die Flut zurückkehren, um das Boot zwischen Wasser und Eis zu fangen und den Menschen zu zermalmen. Und das ist noch nicht das Schlimmste, was einem widerfahren kann, wenn man dorthin geht. Nur wenige können von einem Besuch an diesem Ort berichten, und noch weit weniger davon kann man glauben.

Owan wusste das nur allzu gut, denn seine Mutter hatte es ihm erzählt, ebenso wie seine Frau und die Mutter seiner Frau. »Du hast keinen Grund, beim Drachen an die Tür zu klopfen«, warnten sie ihn. »Du wirst nicht mehr von Eisfeuer erhalten, als ein dreister Bettler an deiner Tür bekommen würde.« Selbst Owans jüngerer Sohn wusste das, und der war erst sechs Winter alt. Aber sein älterer Sohn zählte schon siebzehn Jahre, und sein Herz und seine Lenden brannten für Gedrena, Tochter von Sindre von den Linsfall-Müttern. Sie war eine reiche Braut, weit vermögender als dass der Sohn eines Fischers um sie hätte werben können. So summte der ältere Sohn Owan des Nachts wie eine Mücke ins Ohr und jammerte, dass sie beide reiche Männer sein könnten, wenn sie nur den Mut aufbrächten, Eisfeuer zu besuchen.

OUTISLANDER SCHRIFTROLLE: »EISFEUERS

LAGER«



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