Die Welt der Unsichtbaren by H. G. Ewers

Die Welt der Unsichtbaren by H. G. Ewers

Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: M 87, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1969-01-10T01:00:00+00:00


4.

Ächzend richtete Afar Mossi sich auf. Mit der Verdichtermaske über Mund und Nase wirkte er wie ein exotisches Rüsselrnonstrum. Das Verdichtergerät rasselte und pfiff.

„Der Antrieb dürfte in Ordnung sein, Ib."

Die Stimme des Oghusaners kam dumpf unter der Maske hervor.

Ibani Galoa bewegte sich wie ein Krebs rückwärts aus dem Reparaturluk des Kettenantriebs. Im Unterschied zu seinem Freund trug er keine Verdichtermaske; für ihn war die Atmosphärendichte auf Prison II geradezu ideal. Nur die Temperatur machte auch ihm zu schaffen. Auf Ferrea lagen die Durchschnittswerte um rund zehn Grad Celsius unter denen dieses Planeten.

„Ein Glück, daß die Gurrads uns wenigstens die Shifts gelassen haben", meinte er bedächtig. „Ich denke, der Kettenantrieb funktioniert ebenfalls wieder einwandfrei."

Afar gab einige Laute von sich, die wie das Grunzen ertrusischer umweltangepaßter Terraschweine klangen.

„Leider können wir mit den Shifts nicht in den Weltraum vorstoßen, Ib."

Er wischte sich den Schweiß von der bleichen Stirn.

„Wenn ich daran denke, daß ich mein ganzes Leben mit einer Verdichtermaske herumlaufen soll...", sagte er pessimistisch.

Er fluchte unterdrückt, als jemand eine Arie aus „Zar und Zimmermann" anstimmte.

„Du hättest deinen Hausdrachen den Gurrads schenken sollen, Ib. Kein vernünftiger Mensch hat in dieser Lage Sinn für altterranische Opernarien."

Figaro flatterte herbei und setzte sich seinem Herrn auf die Schulter.

„Ekel! Kunstbanause! Rüsselmonstrum!" schrie er, bebend vor Empörung. „Was meinst du, Ib, ob ich dem Bleichgesicht demnächst eine Dose Haarentferner auf den Vollbart sprühen sollte...?"

„Untersteh dich!" drohte Galoa lächelnd. „Er würde dich glatt zu Schabefleisch verarbeiten."

Erschrocken flatterte der Fokuranier empor und kreiste über den beiden Freifahrern.

„Barbaren seid ihr!" schrie er von oben herab. „Lordadmiral Atlan hat schon recht: Ihr seid nichts weiter als Barbaren, die zufällig auf dem Mond ihrer Ursprungswelt ein arkonidisches Raumschiff fanden und dadurch um eine Million Jahre zu früh in den Kosmos gerieten."

Afar Mossi schleuderte einen Elektroschraubenschlüssel nach ihm, verfehlte ihn jedoch. Ibani konnte dem herabfallenden Werkzeug im letzten Moment ausweichen.

„Wer schmeißt denn da mit Lehm", sang Figaro, „der sollte sich was schäm'!"

„Mistvieh, elendes!" knurrte Mossi. „Eines Tages ziehe ich dir das Fell über die Ohren - im wahrsten Sinne des Wortes."

Ibani Galoa hielt sich die Seiten vor Lachen. Er wußte, daß sein Freund es nicht so meinte, wie es sich anhörte. Afar war ein Choleriker, leicht aufbrausend. Aber Minuten später war alles wieder vergessen.

„Ha!" machte Afar. Sein Zorn war bereits wieder halb verraucht. „Da hast du einen schönen Freund aufgegabelt, mein Lieber. - Und nun werden wir das Ding zur Probe laufen lassen."

Er zog seine schwarzen Breecheshosen hoch und wischte seine ölverschmierten Finger gedankenlos an dem bunten Kittel ab, den er über der Hose trug. Dann kletterte er in die Pilotenkabine des Allzweckfahrzeugs und nahm im Pilotensessel Platz.

Ibani verschloß hastig das Reparaturluk und folgte dem Freund. Er nahm im Kopilotensitz Platz. Von der transparenten Kuppel auf dem plump wirkenden Fahrzeug hatte man einen guten Ausblick.

Afar Mossi schloß die Schotte fernsteuertechnisch und riß mit einem erleichterten Seufzer die Verdichtermaske vom Gesicht, als der normale Terranorm-Luftdruck innerhalb der Kanzel hergestellt war.

Zuerst aktivierte er den Gleiskettenantrieb. Das schwere Aggregat mit seinen sechstausend PS dröhnte los. Klirrend ruckten die breiten Ketten an.



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