Die volle Wahrheit by Terry Pratchett

Die volle Wahrheit by Terry Pratchett

Autor:Terry Pratchett [Pratchett, Terry]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Vor der Taverne hing kein Schild mit einem Namen, doch wer sie

kannte, wusste auch, dass dies überhaupt nicht nötig war. Im Großen

und Ganzen durften die Untoten in Ankh-Morpork als gesetzestreu

bezeichnet werden, wenn auch nur deshalb, weil sie wussten, dass ihnen

das Gesetz besondere Beachtung schenkte. Doch wenn man in einer

dunklen Nacht ein als » Bahre« bekanntes Lokal betrat, ohne dass man dort etwas zu suchen hatte… Wer würde je davon erfahren?

Vampire* konnten hier ordentlich beißen. Werwölfe durften aus sich

herausgehen, ohne befürchten zu müssen, dass die Dinge zu haarig

wurden. Schwarze Männer bekamen in der Bahre Gelegenheit, aus ih-

rem Schrank zu kommen. Den Ghulen bot die Kneipe eine anständige

Mahlzeit aus Fleischpastete und Pommes frites.

Al e Augen – was etwas anderes bedeutete als die Anzahl der Köpfe

mit zwei multipliziert – blickten zur Tür, als diese sich knarrend öffnete.

Die Neuankömmlinge wurden aus dunklen Ecken gemustert. Sie trugen

schwarze Kleidung, aber das wol te nicht viel heißen. Jeder konnte

schwarze Kleidung tragen.

Sie traten zur Theke, und Herr Nadel klopfte auf fleckiges Holz.

Der Wirt nickte. Seiner Ansicht nach kam es vor al em darauf an, dass

gewöhnliche Leute ihre Getränke sofort bezahlten. Anschreiben war

nicht gut fürs Geschäft. Es verriet ungerechtfertigten Optimismus im

Hinblick auf die Zukunft.

»Was kann ich…«, begann er, bevor Herr Tulpes Hand ihn am Na-

cken packte und seinen Kopf auf die Theke schmetterte.

»Ich habe keinen sehr angenehmen Tag hinter mir«, wandte sich Herr

Nadel an die Welt im Al gemeinen. »Und mein Begleiter Herr Tulpe

leidet an ungelösten Persönlichkeitskonflikten. Hat jemand irgendwel-

che Fragen?«

Eine undeutlich zu erkennende Hand hob sich in der Düsternis.

»Welcher Koch?«, fragte eine Stimme.

Herr Nadel öffnete den Mund, um zu antworten, und sah dann sei-

nen Kol egen an, der seinen Blick über die angebotenen Getränke

schweifen ließ. Alle Cocktails sind klebrig; die in der Bahre neigten dazu, noch klebriger zu sein.

»Da steht ›Tötet den Koch! !‹«, sagte die Stimme.



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