Die unheimliche Stadt (German Edition) by Vehler Werner

Die unheimliche Stadt (German Edition) by Vehler Werner

Autor:Vehler, Werner [Vehler, Werner]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: GD Publishing Ltd. & Co KG
veröffentlicht: 2014-03-05T23:00:00+00:00


8.Kapitel

Die fliegende Insel

Vanessa wachte als Erste auf und sah sich benommen um. Sie hörte das Zwitschern der Vögel und sie sah durch die Kronen der Bäume die Sonnenstrahlen hereinkommen. Als sie sich weiter umschaute, erblickte sie Bäume und dichte Büsche. Sie erschrak, denn sie erinnerte sich an den Fluch, der sie am Betreten des Waldes hindern sollte. Doch mit Erleichterung fiel ihr Liberia wieder ein, die ihn wieder aufgehoben hatte.

Sie setzte sich aufrecht, sie sah neben sich ihre Begleiter liegen. Tom schlief mit offenem Mund auf dem Rücken und schnarchte, als wollte er den Wald absägen. Drialin und Zubla ruhten dicht nebeneinander. Drialin mit dem Kopf auf dem ausgestreckten Arm von Zubla liegend. Vanessa musste lächeln, verzog aber zugleich ihren Mundwinkel, als sie an den eifersüchtigen Trixatus dachte. Würde er diese Szene der Eintracht sehen, lägen die beiden wohl nicht mehr lange so eng beisammen.

Nacheinander wachten sie allmählich auf, dabei reckten und streckten sie sich.

„Wo sind wir?“, fragte Tom und sah seine Schwester an, als erwarte er von ihr eine erklärende Antwort. Doch Vanessa zuckte nur die Achseln und sagte: „Frage mich etwas Leichteres.“

„Wir sind vor der Höhle von Schautin“, antwortete Zubla, der sich neben Drialin recht wohl zu fühlen schien, er machte überhaupt keine Anstalten, die enge Lage neben ihr zu verändern und aufzustehen.

„So ein Quatsch. Schautin ist doch in Madison in einer Gasse ...“ Tom wurde von Vanessa unterbrochen, indem sie schnell seinen Satz vervollständigte: „Die verschwand.“ Sie sah zu Zubla hinab: „Und woher willst du das wissen? Schautins Höhle ist so gut versteckt, dass sie, sie nicht einmal selbst finden würde und außerdem hatte sie uns erzählt, dass sie wegen ihres Reißens der Gelenke aus der feuchten Höhle ausgezogen sei.“

„Klar, sie sprach mit uns in einem Haus, das in einer Gasse stand, die nicht da war“, erwiderte Zubla.

Drialin zeigte nach oben. „Und wegen denen da.“

Sie blickten zu ihrem weisenden Finger und sahen die fliegenden Augen. Fast wie auf Kommando erhoben sich Drialin und Zubla gleichzeitig.

Tom winkte den Augen zu und versuchte, durch Springen näher an sie heranzukommen.

„Versuchst du ein Geißbock zu werden?“, fragte Vanessa schmunzelnd ihren Bruder.

Tom unterbrach seine Sprünge und schaute sie verwundert an: „Warum?“

„Na, weil du solche Bocksprünge machst. Oder willst du Schautin erschrecken?“

Zubla und Drialin mussten wegen Vanessas Bemerkung lachen.

Die Augen kamen dicht an die Anwesenden und flogen zum Eingang der Höhle voran, die gut getarnt hinter einer magischen Wand lag.

Innen empfing sie, wie üblich, Schautin gebeugt an ihrem Tisch sitzend. Vor ihr stand die legendäre Glaskugel, aus der sie ihre seherischen Fähigkeiten schöpfte. Nach einer herzlichen Begrüßung kam man zu dem Wesentlichen. Wie aber erstaunt waren sie, als sie erfuhren, Schautin habe diese Höhle nie verlassen.

„Allerdings“, so sagte sie, „Dort hinten steht so ein eigenartiges Ding. Ich hatte noch nicht die Gelegenheit gehabt, es näher zu betrachten, denn die fliegenden Augen müssen die Umgebung meiner Höhle bewachen. Die Wälder sind gefährlich geworden, seitdem sich viel Gesindel darinnen herumtreibt.“

Sie deutete in Richtung einer kleinen Kommode, auf der die Abbildung der Rakete stand, die Vanessa und ihre Begleiter bereits in dem angeblichen Haus in dieser seltsamen Straße gesehen hatten.



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