Die Teufelsrose by Jack Higgins

Die Teufelsrose by Jack Higgins

Autor:Jack Higgins [Higgins, Jack]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-06-01T16:00:00+00:00


Das Begräbnisinstitut bildete die eine Seite eines kleinen Platzes in der Altstadt. Als Jean-Paul Savary, Devlin und Anne-Marie sich näherten, stand draußen ein zweispänniges Leichenfuhrwerk, ein prachtvolles, schwarzes, beschnitztes Gefährt mit weinenden Engeln an den Ecken. Zwischen den Ohren der Pferde wippten lange schwarze Federn.

»Straußenfedern«, sagte Jean-Paul. »Eigentlich ist es jetzt illegal, aber konservative Leute wie hier in Marseille brechen nicht von heute auf morgen mit alten Traditionen.«

Er betätigte einen Klingelzug am Seiteneingang. Die Tür wurde sofort von einem großen, mageren, alten Mann in einem abgetragenen schwarzen Anzug geöffnet. »Bitte hier entlang, Monsieur Savary«, sagte er.

Sie folgten ihm durch einen dunklen Korridor. Der Geruch von Weihrauch und Kerzen, der die Luft schwängerte, war beinahe übelkeiterregend. Auf beiden Seiten des Gangs gingen kleine Kapellen ab, und in den meisten von ihnen war ein Leichnam in einem offenen Sarg aufgebahrt, damit Verwandte und Freunde Abschied nehmen konnten.

Devlin sagte: »Vielen Dank, aber ich würde es lieber anders machen.«

»Spielt das wirklich eine Rolle?« fragte Anne-Marie. »Wenn man tot ist, ist man tot.« Sie blieben in einer Türöffnung stehen, um einen alten Mann zu betrachten, der aufgestützt in einem mit schwarzem Satin ausgeschlagenen Sarg lag. Er trug einen dunkelblauen Anzug, ein weißes Hemd mit Krawatte, seine Haare waren glatt gekämmt, sein Gesicht war mit Bühnen-Make-up geschminkt, die Lippen zinnoberrot. »Was kann es ihm schon ausmachen, daß sie ihn in einen Freak aus dem Wachsfigurenkabinett verwandelt haben?«

»Sie meinen, solange seine Mutter es schön findet?« Devlin schauderte zusammen. »Vielen Dank. Als schlechter Katholik werde ich in meinem Testament bestimmen, eingeäschert zu werden.«

Am Ende des Gangs machte der alte Mann eine Tür auf und trat zur Seite. Sie gingen in den Raum, in dem die Toten vor dem Aufbahren gewaschen und, falls gewünscht, einbalsamiert wurden. Dr. Cresson stand, wie immer mit einer Zigarette zwischen den Lippen, an einem Ausguß aus Stein und redete mit einem winzigen, rattengesichtigen Mann, der einen glänzenden blauen Anzug trug und eine schwarze Tasche in der Hand hatte.

Cresson wandte sich ihnen zu und begrüßte sie: »Ah, da sind Sie ja.«

In der Mitte des Raums standen zwei lange Tische, auf denen jeweils eine mit einem Tuch bedeckte Leiche lag.

»Geht alles nach Plan?« fragte Jean-Paul.

»Ich denke. Sie sind beide bei einem Autounfall ums Leben gekommen.«

»Können wir sie sehen?«

»Das würde ich nicht empfehlen. Es sei denn, Sie stehen auf sowas. Sie sind kein angenehmer Anblick.«

»Reicht die Ähnlichkeit?«

Cresson nickte. »Ich glaube schon. Ich muß natürlich noch ein bißchen an ihnen arbeiten.« Er winkte den rattengesichtigen Mann her. »Das ist Mr. Black, der Tätowierer, von dem ich gesprochen habe. Er ist Engländer, lebt aber schon seit einiger Zeit in Marseille. Mr. Black – das ist Jean-Paul.«

Jean-Paul nahm die Hand des Kleinen.

»Sehr angenehm«, sagte Black. »Kann ich jetzt anfangen?«

»Selbstverständlich.« Jean-Paul wandte sich an Cresson. »Haben Sie die Zahlen?«

»Ja.«

»Dann müssen Sie nur noch aufpassen, daß sie nicht verwechselt werden.«

Anne-Marie und Devlin sahen fasziniert zu, wie der kleine Mann seine Tasche aufmachte, eine batteriegetriebene Tätowiernadel und eine Flasche mit Farbe herausholte und an die Arbeit ging.

»Eine Kleinigkeit, aber sehr wichtig«, sagte Jean-Paul.

Während



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