Die Stimme aus dem Nichts by Kurt Mahr

Die Stimme aus dem Nichts by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmischen Burgen, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1980-04-08T01:00:00+00:00


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„Stragor Lond, ich brauche deinen Rat ..."

Das war wie ein Hilferuf gewesen. Lyrta hatte ohne viel Nachdenken erkannt, daß sie in dieser Angelegenheit keinen einsamen Entschluß zu treffen vermochte. Noch weniger aber konnte sie es sich erlauben, ohne eigene Meinung vor den Arbeitsrat hinzutreten und diesem die Entscheidung zu überlassen. Ror Perpulan würde sofort wissen, was zu tun war, und die Richtung, in der er den Arbeitsrat steuerte, würde diejenige sein, die seinen eigenen Zwecken zugute kam.

Sie brauchte Rat, oder wenigstens eine Aussprache mit jemand, dem sie vertrauen konnte. Sie ging im Geist die Runde der Ratsmitglieder dureh, und schließlich blieb nur Stragor Lond übrig, mit dem sie sich über diesen Fall zu sprechen getraute.

Lond meldete sich sofort. Er war über Lyrtas Bedenken erstaunt. Er verstand nicht, wie sie zögern konnte, den Fremden als Armadan von Harpoon anzuerkennen und seinen Wünschen Folge zu leisten.

„Du hast ihn noch nicht aus der Nähe erlebt", verteidigte sich Lyrta, „nicht wirklich. Wir alle haben eine gewisse Vorstellung von Armadan von Harpoon. Es mag sich ihn ein jeder ein wenig anders ausmalen, und gewiß sind keine zwei Bilder identisch. Aber sie haben alle etwas gemeinsam: Sie enthalten etwas von der Würde, die den Stand und das Amt eines Ritters der Tiefe auszeichnet. Stragor, ich sage dir: dieser Mann ist völlig würdelos!"

„Wie erklärst du dir dann, daß die Säule auf ihn angesprochen hat?"

„Ich weiß keine Erklärung. Ich weiß nur, daß die Funktion der Säule uns durch eine Legende überliefert ist, die zum Erinnerungsgut vieler, aber nicht aller Orbiter gehört. Und ich bin nicht sicher, ob ich der Legende blindlings vertrauen soll."

Stragor Lond hatte ihr nicht helfen können. Er würde darüber nachdenken, hatte er gesagt, und sich melden, sobald ihm etwas Brauchbares eingefallen war. Lyrta begriff, daß er sie nicht etwa im Stich ließ. Es ging einfach über seine Kräfte, sich in dieser Sache zu einer Entscheidung durchzuringen.

Niedergeschlagen und bitter been-, dete sie das Gespräch. Danach saß sie noch eine lange Zeit gedankenverloren vor dem Bildgerät und merkte kaum, daß es draußen allmählich dunkel wurde.

Plötzlich meldete sich der Interkom. Sie schrak auf und schaltete das Gerät ein. Stragor Lond? Hatte er einen Entschluß gefaßt?

Sie kannte die Stimme nicht, die aus dem Empfänger drang. Es war eine männliche Stimme mit einem tiefen, ruhigen Tonfall.

„Ich weiß, was dich beschäftigt, Lyrta Rufur", sagte sie. „Ich habe dir einen Vorschlag zu machen."

Die Bildfläche blieb dunkel. Der unbekannte Anrufer zeigte sich nicht. „Wer bist du?" fragte Lyrta. „Nenne mich- die Stimme aus dem Nichts!"



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