Die Starfarer-Verschwörung – Die Sax-Chroniken 1 by Richard Schwartz

Die Starfarer-Verschwörung – Die Sax-Chroniken 1 by Richard Schwartz

Autor:Richard Schwartz [Schwartz, Richard]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Piper


Kapitel 32

Plan G

Die Vorladung in die Botschaft von Libram. Um Punkt zehn Uhr rufe ich Milosk an, weil ich seinen Rat haben will. Er ist noch nicht ganz wach, doch sein Rat könnte vernünftig sein. Er gefällt mir nur nicht. »Frag Direktor Kunzak, was du machen sollst.«

Ich kämpfe mindestens eine halbe Stunde mit mir, bevor ich einsehe, dass es tatsächlich ein vernünftiger Rat ist, und rufe Kunzak an.

Wie üblich geht er sofort ran. Ich komme nicht dazu, ihn irgendetwas zu fragen.

»Schön, dass Sie an mich denken«, begrüßt er mich warm. »Eine Limousine wird Sie abholen und zur Botschaft bringen. Sergeant Ellen Komir wird Sie in die Botschaft begleiten. Abgesehen davon, dass sie Juristin ist, besitzt sie noch andere Qualifikationen, sodass wir hoffen können, ein Missverständnis zu vermeiden.«

Ich will ihn fragen, welches Missverständnis er meint.

»Die Botschaft könnte auf die Idee kommen, Sie dortbehalten zu wollen, weil Sie eine Libram-Staatsbürgerin sind«, erklärt er mir, bevor ich dazu komme, zu fragen. Er lacht. »Nein, ich kann keine Gedanken lesen.«

»Äh …«, meine ich, doch er hat bereits die Verbindung getrennt. Das Letzte, was ich von ihm gehört habe, ist sein Lachen.

Kann er Gedanken lesen?

Glaube ich nicht, meint Maya. Ich bin sicher, dass er dieses Haus beobachten lässt. Er wird das Spektakel mit van der Zeert und seinem Diener mitbekommen haben und auch, wie man dir die Vorladung überbracht hat. Datum und Uhrzeit wurden genannt. Die Wahrscheinlichkeit, dass du ihn deswegen kontaktierst, ist hoch. Er ist einfach nur gut.

Zu gut.

Wie jedes Mal, wenn ich mit ihm gesprochen habe, nehme ich mir vor, vorsichtig mit ihm zu sein. Ich weiß nur nicht, ob es helfen wird.

Um Punkt 15:30 rollt die Limousine vor, gefahren von dem gleichen Chauffeur, der mich von Milosk zu Kunzaks Villa gebracht hat. Die Scheiben sind verdunkelt, doch als er aussteigt, um die Tür für mich zu öffnen, sehe ich niemand anderen in der Limousine.

Dafür höre ich Schritte hinter mir. Ich drehe mich um und sehe von der Auffahrt meines zu aufmerksamen Nachbarn eine junge Frau auf mich zukommen. Sie trägt ein Powerkostüm und eine Aktentasche, und ich erkenne sie wieder: Sie war es, die mir die Tür geöffnet hat, als ich Kunzak besucht habe.

»Hi«, lächelt sie mich an. »Ich bin Ellen.« Sie hält mir die Hand entgegen, und ich schüttele sie, auch weil mir nichts anderes einfällt.

»Was ist mit meinem Nachbarn?«, frage ich sie, als wir in die Limousine einsteigen.

»Der ist unbekannt verzogen«, erklärt sie mir mit dem gleichen freundlichen Lächeln. »Was praktisch für mich ist, so muss ich nicht irgendwo herumstehen, um Sie zu observieren.«

»Ah, okay«, meine ich und habe aus irgendeinem Grund den Impuls, Small Talk zu machen.

»Ich hörte, Sie sind Juristin.«

»Ja«, meint sie lächelnd. »Ich kenne außerdem zweihundertvierundfünfzig Methoden, jemanden mit meinem kleinen Finger umzubringen, ohne dass es irgendwer bemerkt.«

Sie sieht meinen Gesichtsausdruck und lacht. »Das war ein Scherz, Miss di Monte. In Wahrheit sind es nur zwei Methoden … nein, drei.«

Ich lächele, als hätte ich den Witz gut gefunden, doch irgendwie ist es das dann mit dem Small Talk gewesen.



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