Die Sphinx von Marrakesch by Frick Mona

Die Sphinx von Marrakesch by Frick Mona

Autor:Frick, Mona [Frick, Mona]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: cThriller
veröffentlicht: 2017-03-28T22:00:00+00:00


Im marokkanischen Polizeirevier

Sie haben die Katze dagelassen, um die Milch zu bewachen.

„Woher haben Sie das? Ich frage zum letzten Mal!“

Der bärtige Polizist blickte Liesel böse an, und der strenge Akzent, wenn er deutsch sprach, verstärkte diese Wirkung. Er fuchtelte mit großen Gesten vor ihr herum und redete sehr laut.

Liesel sah Hilfe suchend zu den anderen beiden Polizisten im Raum, aber keiner schien sich für das Verhör zu interessieren. Der eine, der jung aussah, aber schon eine Glatze hatte, hämmerte auf seine Tastatur ein, womöglich füllte er Formulare zu ihrer Verhaftung aus, der andere, der mit den kalten, blauen Augen, der sie verhaftet und dem älteren graubärtigen Polizisten ausgeliefert hatte, stand in der anderen Ecke und telefonierte.

„Ich kann mir nicht vorstellen, wie der Ring in meine Tasche gekommen ist. Ich habe wirklich keine Ahnung.“ Liesel zitterte. Sie saß verloren auf einem Metallstuhl in dem kahlen und überraschend kühlen Raum. Kein Sonnenstrahl drang durch das einzige Fenster, direkt hinter ihr. Schon als sie hereingeführt wurde, hatte sie gefröstelt, nicht nur körperlich. Das Fenster war vergittert und zeigte direkt auf eine Hauswand. Sie fühlte sich, als wäre sie jetzt schon im Gefängnis und auf Lebenszeit eingesperrt, dabei wurde sie nur in einem Revier verhört. Mit einem Mal bekam sie es mit einer unkontrollierbaren Angst zu tun. Sie zitterte nun merklich.

Der bärtige Polizist stand drohend vor ihr und blickte sie höhnisch an. Er schien ihre Angst zu spüren. „Vielleicht wissen Sie nach einer Nacht bei uns mehr.“

Er ging hinaus und ließ sie ratlos zurück. Wie war dieser goldene Ring in ihre Tasche gekommen? Der bärtige Polizist hatte gesagt, er war aus einem Museum entwendet worden. Jemand musste ihn ihr im Getümmel zugesteckt haben. Sie hatte nichts bemerkt, aber bei den vielen Menschen war das auch kein Wunder. Sie hoffte, die Polizei würde ihr glauben, dass sie nichts davon gewusst hatte. Du liebe Güte, eine Frau in ihrem Alter würde ja wohl keine Kunstgegenstände schmuggeln! Hoffentlich hatte Erna inzwischen die anderen informiert. Ihr Reiseführer wusste sicher, was zu tun war. Es musste einfach eine Lösung geben. Sie war schließlich in einem zivilisierten Land und nicht in rechtlosem Gebiet, versuchte sie sich selbst, Trost zuzusprechen.

In dem Moment erblickte sie das vertraute Gesicht von Abu Rasul, der aufmunternd zu ihr sah. Er kam an der Seite von einem jungen arabischen Polizisten und einem älteren, europäisch aussehenden Polizisten ins Verhörzimmer. Jetzt würde sicher alles gut werden!

Jürgen Schäfer wollte gerade zu der Touristin eilen, um ihr ein paar tröstende Worte zu spenden, wurde aber aufgehalten. „Keiner spricht mit ihr, solange wir nichts Näheres wissen“, sagte der glatzköpfige Polizist hinter dem Schreibtisch, gleich am Eingang des Zimmers barsch auf Arabisch zu Schäfer. Samir übersetzte es dem deutschen Kommissar.

„Was haben Sie gegen die Touristin vorzubringen?“, fragte Samir den Kollegen ebenfalls auf Arabisch. Abu Rasul übersetzte für Schäfer das weitere Gespräch.

„Das muss ich Ihnen nicht sagen, es ist nicht Ihr Revier. Und was machen diese beiden Männer hier?“ Der Glatzkopf zeigte dabei auf Samirs Begleiter.

„Der eine ist der zuständige Reiseleiter der Touristin, der andere ist ein Polizist aus Deutschland, den ich zum Beistand für die Frau mitgebracht habe.



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