Die Show by Laymon Richard

Die Show by Laymon Richard

Autor:Laymon, Richard [Laymon, Richard]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2010-04-03T16:00:00+00:00


32

Als wir bei Slims Haus ankamen, stellte sie die Einkaufstüte auf die Veranda und ging vor der Haustür in die Hocke. »Der Klebestreifen sieht unberührt aus. Warte. Ich geh nur schnell zum Hintereingang.«

Ich blieb stehen. Einige Minuten später machte mir Slim von innen die Tür auf. »Treten Sie ein, mein Herr.«

Die Tüte in der einen, Rustys Hemd in der anderen Hand, trat ich über die Schwelle.

Slim machte die Tür zu und schloss ab. »Wenn jemand hier war, ist er jedenfalls nicht durch eine Tür gekommen.«

»Ist das … was Positives?«

Slim lachte amüsiert. »Du weißt ja: Vampire können sich in Fledermäuse oder Wölfe verwandeln, manche sogar in Nebel. Wer sich in Nebel verwandeln kann, kommt überall rein.«

»Aber es ist doch noch gar nicht richtig dunkel.«

Sie lächelte. »Stimmt. Und wenn wir ganz kleinlich sein wollen: Vampire können ohne ausdrückliche Einladung überhaupt nirgends rein.«

»Das ist wirklich etwas Positives.«

»Aber Menschen können das schon.«

»Was wiederum weniger positiv ist.«

»Ich geh mir die Zähne putzen. Lass doch die Sachen stehen und komm mit nach oben, dann kannst du vor dem Badezimmer Wache halten. Sicher ist sicher.«

»Okay.«

Wir gingen zusammen die Treppe hinauf. Slim knipste das Licht im Badezimmer an, sagte, dass sie nicht lange brauche, und machte die Tür zu.

Sie schloss nicht ab.

Es war gut zu wissen, dass sie mir vertraute.

Ich hörte, wie sie den Wasserhahn aufdrehte.

Auch wenn es draußen noch nicht ganz Nacht war, hier drinnen im Flur war es schon ziemlich dunkel. Ich überlegte, ob ich rasch einen Blick in die Schlafzimmer werfen sollte, zog es dann aber doch vor, in Slims Nähe zu bleiben. Und wollte ich die Schlafzimmer überhaupt sehen? Was wäre, wenn sie anders aussähen als zuvor?

Was wäre, wenn sich dort jemand versteckt hätte und uns auflauerte? Das war sehr unwahrscheinlich, und trotzdem bekam ich eine Gänsehaut, als ich den düsteren Flur entlangblickte.

Ich hoffte, dass Slim bald fertig war.

Als sie endlich das Wasser abstellte, wartete ich darauf, dass sie die Tür öffnete, aber nichts geschah.

Dann hörte ich ein leicht identifizierbares rieselndes Geräusch.

Ach so!

Ich entfernte mich ein paar Schritte von dem Badezimmer. Schließlich sollte Slim, wenn sie herauskam, nicht denken, dass ich sie belauscht hätte.

Damit war ich nun auch in der Nähe der Schlafzimmer und bekam wieder eine Gänsehaut.

Da ist niemand, versuchte ich mich zu beruhigen. Jemand war hier, aber dann ist er weiter zu meinem Haus gegangen.

Und was war mit Rustys Haus? Auch Rusty war doch auf der Janks-Lichtung gewesen!

Ich hörte die Klospülung.

Dann öffnete sich die Badezimmertür, und Licht drang hinaus in den Flur.

»Dwight?«

»Hier bin ich.« Ich ging zum Bad.

»Wo warst du denn?«, fragte Slim ein wenig ängstlich.

»Nirgends. Nur da drüben.«

Sie kam aus dem Bad und blickte den Flur entlang. »Hast du irgendwas gehört?«

Ich schüttelte den Kopf. »Nein, gar nichts. Ich hab nur … auf dich gewartet.«

»Komm mit in mein Zimmer.«

»Gerne.«

Mit Herzklopfen folgte ich Slim den Flur entlang. Sie blieb auf der Türschwelle zu ihrem Zimmer stehen und knipste das Licht an.

»Sieht okay aus«, flüsterte Slim.

Sie drehte sich zu mir um.

Niemand zu Hause und wir beide in Slims Zimmer …

»Ich habe eine Entscheidung getroffen«, sagte Slim.



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