Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit by García-Clairac Santiago

Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit by García-Clairac Santiago

Autor:García-Clairac, Santiago [García-Clairac, Santiago]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783838746685
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2013-10-03T04:00:00+00:00


XV

DER SARG WIRD BEGRABEN

ALS ARTURO, ARQUIMAES und Amarofet aufwachten, war Alexias Seele verschwunden.

„Wo ist sie?“, fragte Arturo besorgt. „Ist sie in den Abgrund des Todes zurückgekehrt?“

„Das wissen wir nicht“, antwortete Arquimaes. „Wir müssen warten. Die Zeit wird uns zeigen, wie der Große Drache entschieden hat. Du musst auf das Beste und auf das Schlimmste gefasst sein.“

„Werde ich sie am Ende niemals wiedersehen, Meister?“

„Alles ist möglich, Arturo. Aber du darfst die Hoffnung nicht aufgeben.“

Erneut kniete der Weise vor dem Großen Drachen nieder und verharrte so mehrere Stunden. Arturo kniete sich neben ihn. Schließlich richtete sich Arquimaes auf und sagte:

„Die Stunde des Abschieds ist gekommen. Hier bleibt uns nichts mehr zu tun.“

Arturo biss sich auf die Lippen, um nicht wieder nach Alexia zu fragen.

„Was machen wir mit dem Sarg?“, wollte er wissen. „Nehmen wir ihn wieder auf dem Wagen mit?“

„Nein“, entschied Arquimaes. „Er soll für immer an diesem Ort bleiben. Wir begraben ihn hier im schwarzen Sand.“

Schweigend bedeckten sie Alexias Sarg mit der schwarzen Erde und legten Steine auf den Hügel, um die Stelle zu kennzeichnen.

„Was sind das für Gräber hier überall?“, fragte Arturo. „Das da sieht noch ganz frisch aus.“

„Stell keine Fragen. Ich bin nicht der Einzige, der diese Höhle kennt“, antwortete der Alchemist. „Die Familie des Großen Drachen wächst mit jedem Tag. Wir sind nur ein Blatt an seinem Baum … Lass uns Alexias Namen auf diesen Stein hier schreiben.“

Dem Jungen wurde klar, dass die Menschen, die in den Gräbern lagen, dasselbe gesucht hatten wie er. Und wieder einmal fragte er sich, ob das, was er erlebt hatte, nur ein Albtraum gewesen war. Da fiel sein Blick auf die Inschrift eines der Gräber.

„Meister, hier steht ‚Émedi‘!“, rief er, und sein Herzschlag setzte aus. „Das ist das Grab von Königin Émedi, unserer Herrin!“

„Arturo, mein Freund, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werde ich dir erklären, was das zu bedeuten hat“, sagte der Weise, um ihn zu beruhigen. „Jetzt aber müssen wir fortgehen.“

Arturo Adragón, der edle Ritter, wusste nur zu gut um die Verschwiegenheit seines Meisters und drang nicht weiter in ihn. Er war überzeugt davon, dass Arquimaes ihm irgendwann das Geheimnis jener Grabstätte erklären würde.

Eine Stunde später waren sie fertig zum Aufbruch. Arquimaes forderte Arturo und Amarofet auf, sich von dem Großen Drachen zu verabschieden und ihm für seine Hilfe zu danken.

„Großer Drache“, sagte Arquimaes, „ich möchte mein Treuegelübde erneuern. Hiermit schwöre ich, dass mein Leben dir gehört. Es liegt in deiner Hand!“

„Und ich, Großer Drache, möchte mich dem Gelübde meines Meisters anschließen … und darüber hinaus meinen Arm in deine Dienste stellen.“ Arturo zog das alchemistische Schwert aus der Scheide und stieß es vor dem riesigen schwarzen Stein in den Sand. „Dieses mächtige Schwert, das bereits jetzt im Dienste der Gerechtigkeit und der Ehre steht, soll in Zukunft deinen Befehlen gehorchen.“

Schweigend beobachtete Amarofet die beiden Männer, die vor dem Großen Drachen knieten. Schwermut überkam sie. Sie war verwirrt und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ein Sturm der Gefühle tobte in ihrem Innern.

„Arquimaes“, sagte sie zu dem Weisen, bevor sie auf den Karren stieg.



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