Die Nacht des Zorns. Kriminalroman by Eva Maaser

Die Nacht des Zorns. Kriminalroman by Eva Maaser

Autor:Eva Maaser [Maaser, Eva]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-27T05:00:00+00:00


Eine gute halbe Stunde später hatte Knolle Metz erreicht, brauchte aber noch einmal so lange, um den Bahnhof zu finden und dann weitere zehn Minuten, um bis zu der Halle mit den Schließfächern vorzudringen. Alles, was er an passenden Münzen in seinem Portemonnaie bei sich hatte, stopfte er in den Schlitz, aber als er bereits wieder draußen vor dem Bahnhof stand, kehrte er noch einmal um, erbat sich an einem der Fahrkartenschalter, mit beiden Händen gestikulierend, weil der Beamte kein Deutsch verstand, Stift und Zettel, schrieb eine kurze Notiz und stopfte sie zu der eingepackten Kette ins Schließfach.

Wenigstens die Hälfte der Münzen, die er nun zum zweiten Mal einwerfen mußte, fiel ihm aus der Hand. Er ließ sie liegen, weil ihm die Kraft fehlte, sich danach zu bücken. Metz selbst, das er anschließend wieder durchquerte, machte einen entrückten, verschwommenen Eindruck auf ihn, und er konnte es selbst kaum glauben, daß er tatsächlich auf der richtigen Seite herausfand. Er wollte zurück nach Thicault, merkte aber kurz hinter dem Ortsschild, daß er nicht mehr weiterkonnte. Mit einer Hand klinkte er die Gartenpforte eines schmalen, mehrstöckigen Hauses – es war das letzte an der Ausfallstraße –, auf und rollte genau unter das Schild, auf dem in verschnörkelten Lettern »Auberge« stand. Flüchtig erinnerte er sich, das Haus auf der Herfahrt bemerkt zu haben. Unfähig abzusteigen, klammerte er sich an einen vorkragenden steinernen Fenstersims und wartete.

Wie von fern nahm er eine rostige Stimme wahr, und dann einen Arm, der an ihm vorbei auf das Schild wies. Er nickte nur, und endlich gelang es ihm, den Motor auszuschalten, den Schlüssel abzuziehen und abzusteigen. Fast wäre er wieder aufgestiegen, als er nun einen langgestreckten rosa Vogel ins Auge faßte, der ihn energisch packte und drei Stufen hinauf ins Haus bugsierte. Weiter ging es eine Treppe hoch in ein geräumiges Zimmer. Die Stiefel noch an den Füßen, ließ er sich aufs Bett fallen.



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