Die Nacht der Weisswurst-Vampire by Thomas Brezina

Die Nacht der Weisswurst-Vampire by Thomas Brezina

Autor:Thomas Brezina [Brezina, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kinder


Das Ende

Langsam hob Dominik den Kopf. Gehörten die Beine dem Vampir oder ...?

Erleichtert atmete er auf. Vor ihnen stand der geschwätzige Ottokar.

“Wenn ich euch sehe, dann denke ich sofort: Skandal total! Spielt ihr bei der Landshuter Hochzeit mit, oder geben sie euch nichts Besseres anzuziehen?”

“Bitte”, flehte Dominik leise, “bitte, bringen Sie uns nach München! Bitte schnell! Wir wollen nur weg!”

“Mache ich”, versprach Ottokar. “Dafür will ich aber auch wissen, was hier geschehen ist!”

Zum Erzählen hatten aber weder Dominik noch Poppi eine Gelegenheit. Als sie in Ottokars knallrotem Sportwagen saßen, schaffte es Dominik gerade noch, dem Mann die Adresse von Klaus-Jürgens Wohnung zu sagen. Dann fielen ihm und Poppi die Augen vor Erschöpfung zu, und sie schliefen ein.

Es war ein tiefer Schlaf, in dem immer wieder Fetzen ihres entsetzlichen Abenteuers auftauchten: die scharfen Sensenmesser des Mähdreschers, die heisere Stimme aus dem Funkgerät und vor allem die ferngesteuerte Bombe.

Als Dominik wieder erwachte, war es stockdunkel rund um ihn. Er tastete über seinen Körper und bemerkte, daß er einen Pyjama trug. Irgend jemand hatte ihn auf ein Bett gelegt und zugedeckt.

Neben ihm schlief Poppi. Ihr Atem ging unregelmäßig, und immer wieder schrie sie im Schlaf leise auf.

Dominik kroch aus dem Bett und tappte durch den dunklen Raum. Er prallte gegen einen Kasten, stolperte über Kleidungsstücke auf dem Boden und erreichte schließlich die Tür.

Nun erkannte er, wo er sich befand: in Klaus-Jürgens Schlafzimmer. Aber wie spät war es?

Er trat auf den Gang hinaus und sah Licht im Wohnzimmer. Schlaftrunken taumelte er darauf zu.

“Dominik”, hörte er Schweinchen Schlau rufen. Das runde, rosa Gesicht von Axels Onkel tauchte vor ihm auf, und er wurde in eine weiche Bank gedrückt.

Tränen stiegen dem Jungen wieder in die Augen. Hier hatte vor ein paar Tagen noch die gesamte Knickerbocker-Bande gesessen. Nie wieder würden sie zusammen sein können.

“Klaus-Jürgen”, schluchzte Dominik, “Klaus-Jürgen, ... Lilo und Axel,... sie leben nicht mehr!” Er warf sich dem jungen Mann in die Arme und weinte hemmungslos.

Schweinchen Schlau streichelte sanft über seinen Kopf und murmelte immer wieder: “Ja, wein dich nur aus. Das tut gut! ... Das tut gut!”

Als sich der Junge wieder ein wenig beruhigt hatte, drückte ihn der Onkel auf die Bank zurück und legte den Finger auf die Lippen. “Schau einmal”, sagte er leise und öffnete die Tür zum Eßzimmer.

Auf dem Boden erkannte Dominik zwei liegende Gestalten, die sich tief in die Schlafsäcke verkrochen hatten. Er sprang auf, und sein Herz schlug laut. Konnte das möglich sein? Gab es noch Wunder?

Dominik lief näher und kniete sich neben die Schlafenden. Es gab Wunder! Vor ihm lagen Lieselotte und Axel. Beide hatten breite Schmutzspuren und viele kleine blutige Kratzer im Gesicht. Aber sie lebten!

Am liebsten hätte Dominik sie sofort geweckt, doch Klaus-Jürgen verhinderte das. “Pssst”, machte er, scheuchte den Jungen aus dem Zimmer und schloß die Tür wieder.

“Aber wieso ... wieso ... leben sie?” fragte Dominik immer wieder.

“Das erzählen sie dir morgen in der Früh selbst”, meinte Schweinchen Schlau und schubste Dominik wieder zurück ins Bett. Überglücklich und erleichtert schlief der Junge ein.

Klaus-Jürgen kehrte ins Wohnzimmer zurück, wo ein Kassettenrecorder auf dem Tisch stand.



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