Die Nachgeborenen by Robert A. Heinlein

Autor:Robert A. Heinlein [Heinlein, Robert A.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-09-17T04:00:00+00:00

Kapitel 7

Kurz nach dem Frühstück wurde Perry von einer Kommission aus fünf Psychiatern ausgiebig befragt. Joseph war anwesend und erleichterte allen die Arbeit. Die Themen, über die gesprochen wurde, schienen vollkommen irrelevant zu sein. An einem Punkt des Gesprächs führte einer der Psychiater mit Perry eine lebhafte Diskussion darüber, wie sich die Erfindung des Fliegens auf die logistischen Probleme der Kriegsführung auswirkte. Aus irgendeinem Grund folgten die anderen dieser Diskussion mit großem Interesse. Ein anderer erkundigte sich darüber, welche Verhaltensregeln ein Fähnrich zur See zu befolgen hatte, und wie sich sein Leben von dem eines Zivilisten unterschied. Zur Mittagszeit schienen sie genug gehört zu haben und beendeten die Untersuchung.

Perrys Prozeß war auf vierzehn Uhr angesetzt. Er stellte sich als eher enttäuschend heraus. Auf den Rat seines Rechtsbeistandes hin, bekannte er sich zu den Tatsachen der Beschwerde und verlangte eine Verhandlung ohne Jury. Der Untersuchungsrichter befand ihn für schuldig und verlas die Ergebnisse der psychiatrischen Untersuchung. Dann sagte er zu Perry:

»Junger Mann, laut der Kommission sind Sie mit unseren üblichen Verfahren zur Korrektur gesellschaftlichen Verhaltens weitgehend unvertraut. Um in Ihnen bekannten Begriffen zu sprechen, habe ich Sie für schuldig befunden und werde nun eine Strafe verhängen. Man könnte aber auch sagen, daß bei Ihnen eine Krankheit diagnostiziert wurde und ich ein Heilmittel verschreibe. Sie brauchen die Medizin nicht zu nehmen, wenn Sie nicht wollen, aber ich hoffe, Sie werden es tun. Die Ergebnisse der Kommission sind ermutigend, wenn auch einigermaßen erstaunlich, und ich bin überzeugt, daß Sie vollkommen geheilt werden können.«

»Darf ich eine Frage stellen, Euer Ehren?«

»Bitte was? Ach so, ja sicher. Nur zu.«

»Was ist die Alternative zur medizinischen Behandlung?«

»Die Alternative ist Coventry, womit ich meine, daß Sie zum Tor eines Reservats gebracht werden, das nichtkooperativen Individuen vorbehalten ist, und Ihr Bankguthaben in jeden gewünschten beweglichen Besitz umgewandelt wird. Oder, wenn Sie das vorziehen, dürfen Sie in jedes Land emigrieren, das bereit ist, Sie aufzunehmen.«

»Was passiert, wenn ich Coventry betrete?«

»Sie müssen durch das Tor gehen. Was danach geschieht, kümmert den Staat nicht mehr.«

»Wie lange muß ich in dem Reservat bleiben?«

Der Richter zuckte mit den Achseln und antwortete nicht.

»Ich entscheide mich für die Behandlung. Ich war nur neugierig, was die Alternative ist.«

»Sehr gut. Dem Bericht entnehme ich, daß von Ihnen bestimmte moralische Reaktionen zu erwarten sind, die als aristokratisch eingestuft werden. Erkennen Sie meine Autorität an?«

»Ja, Euer Ehren.«

»Ich werde Sie nun bitten, ein Versprechen abzugeben. Sie müssen es nicht tun, wenn Sie nicht wollen. Ich möchte, daß Sie mir versprechen, daß Sie keiner anderen Person, einschließlich sich selbst gegenüber, Gewalt anwenden, aus welchem Grund auch immer, solange bis Sie geheilt sind oder zu mir kommen, und mir mitteilen, daß Sie Ihr Versprechen zurücknehmen wollen. Werden Sie das tun?«

»Das klingt fair. Ich verspreche es.«

»Gut. Ich möchte Sie auf Bewährung in die Obhut von jemandem entlassen, der nicht selbst der Behandlung bedarf. Wer ist Ihr engster Vertrauter?«

Perry wirkte beunruhigt. »Nun, ich glaube, ich habe keinen.« Während er sprach, trat Diana vor. Der Richter lächelte.

»Ist sie Ihre engste Vertraute?« Beide nickten. »Also gut, ich setze

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