Die Legende von Ash 3 - Der Steinerne Golem by Mary Gentle

Die Legende von Ash 3 - Der Steinerne Golem by Mary Gentle

Autor:Mary Gentle [Gentle, Mary]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-04-27T04:00:00+00:00


Lose Blätter, gefunden zwischen den Teilen Zehn und Elf von ASH: Die Verlorene Geschichte von Burgund (Ratcliff, 2001), British Library

Nachricht #258 (Anna Longman)

Betreff: Karthago

Datum: 04.12.00 17.19 Uhr

Von: Ngrant@

Adressformat gelöscht. Andere Einzelheiten mit einem nicht rekonstruierbaren persönlichen Schlüssel kodiert.

Anna …

War Isobels Mail das, was Sie gebraucht haben? Lassen Sie es mich später wissen. Wir sind hier so sehr beschäftigt, Sie würden es nicht glauben! Oder vielleicht doch!

Alle sind sehr nett zu mir, und niemand weist mich darauf hin, dass ich eigentlich kein Recht habe, hier zu sein, außer wegen ›Fraxinus‹, und dass ich den Leuten ständig auf die Nerven gehe. Ich nehme an, wir sind einfach alle viel zu aufgeregt, als dass uns das kümmern würde. Eine echte, unberührte, DOKUMENTIERTE unterseeische Fundstätte – selbst Isobel kann nicht anders, als sie ›Karthago‹ zu nennen!

Anna, DAS ist der letzte Teil von ›Fraxinus me fecit‹. Der letzte Teil meiner Übersetzung. Das Manuskript bricht hier ab, offensichtlich ist es unvollständig.

Ich kann keine der Fragen beantworten, die es aufwirft!

Andere historische Dokumente erwähnen Ash wieder, aber erst Anfang Januar 1476/77. Vielleicht werden wir nie erfahren, warum die ›Belagerung von Dijon‹ der europäischen Geschichte eine solch unkonventionelle Gestalt verleiht, und die Charakterbeschreibung von Karl dem Kühnen entspricht in mehrerlei Hinsicht eher der seines Vaters, Herzog Philip des Guten, aber DER starb im Jahre 1467! Vielleicht werden wir nie erfahren, was mit Ash im Winter vor ihrem Tod in der Schlacht von Nancy geschah, oder warum der Text Karl nach Dijon versetzt!

Aber was macht das noch im Licht der aktuellen Ereignisse?

Ich glaube, jetzt sorge ich mich nicht mehr um die Ergebnisse, die die Metallurgen bei einer erneuten Prüfung des ›Kuriergolems‹ zutage fördern werden.

Nehmen wir einmal an, die Radiokarbonmethode datiert ihn wieder auf die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es ist nicht VOLLKOMMEN unmöglich, dass irgendjemand vor mir das Fraxinus-Manuskript zu Gesicht bekommen hat. Auch ist es nicht VOLLKOMMEN unmöglich, einen gefälschten Golem herzustellen – Isobel hat mir erklärt, es gebe einen beachtlichen Markt für archäologische Fälschungen, um sie an leichtgläubige Sammler zu verkaufen.

Karthago ist jedoch keine Fälschung; Karthago ist eine Tatsache.

Archäologisch betrachtet, wirft das natürlich die Frage auf, was diese Tatsache impliziert. Besitzt diese unterseeische Fundstätte irgendeine Verbindung zu den Phöniziern, die das ursprüngliche Karthago im Jahre 814 v. Chr. gegründet haben – sind sie vielleicht hier gelandet und erst später landeinwärts gewandert, wo man ihre Ruinen nahe Tunis gefunden hat? Das erscheint unwahrscheinlich: Dies ist nicht das Karthago, das die Römer gebrandschatzt haben. Aber ist es das westgotische Karthago?

Wissen Sie, Anna, ich habe eine Siedlung postuliert, die im 15. Jahrhundert errichtet wurde – den Bildern der ROVs nach zu urteilen, ist diese Fundstätte jedoch wesentlich älter als das! Ist das vielleicht das vandalische Karthago? Oder handelt es sich vielleicht um eine viel ›ältere‹ Version des westgotischen Karthago? Immerhin: Hätte ein Sturm ihre Flotte im Jahre 416 n. Chr. nicht versenkt, die spanischen Westgoten hätten das römische Karthago dreizehn Jahre vor den Vandalen übernommen!

So viel … so viel gilt es jetzt zu entdecken.

Meine ursprüngliche Theorie war die einer spätmittelalterlichen kurzlebigen Siedlung.



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