Die Krieger der Drachenlanze 07 - Theros Eisenfeld by Don Perrin

Die Krieger der Drachenlanze 07 - Theros Eisenfeld by Don Perrin

Autor:Don Perrin [Perrin, Don]
Die sprache: deu
Format: epub


Kapitel 11

Theros schrak aus dem Schlaf hoch. Das Feuer war ausgegangen. Nur glühende Kohlen waren geblieben.

Ein sehr ferner Schrei, der von Entsetzen und Schmerz kündete, war so plötzlich abgebrochen, wie er begonnen hatte. Er war so fern, daß Theros keine Ahnung hatte, aus welcher Richtung er gekommen war.

Er setzte sich auf, um eilig Sand und Erde über die glühenden Kohlen zu werfen. Konnten das die Elfen sein? Wer hatte da geschrien?

Theros lauschte weiter. Seine Nerven waren angespannt, und er konnte sein Herz laut und hart klopfen hören. Der Schreck hielt ihn hellwach.

Der Schrei wiederholte sich, und diesmal kam er ganz aus der Nähe. Theros war aufgesprungen und ließ wartend Neveks Axt pendeln. Auch Huluk war wach und stützte sich auf den Ellenbogen hoch. Hinter ihnen flammte plötzlich ein roter Schein auf. Theros fuhr herum. Der Glanz wurde stärker. Ein Baum brannte. Vor den Flammen sah er eine um sich schlagende Silhouette, doch er hörte keinen Laut.

So plötzlich, wie er aufgetaucht war, verschwand der rote Glanz, als wäre die Flamme des Baumes ausgepustet worden.

Zauberei. Das konnte nur Zauberei sein.

Theros duckte sich und wagte es nicht, sich zu rühren, denn er wußte nicht, was ihn aus der Finsternis anspringen mochte. Und dann wurde er vom Flügelklatschen eines riesigen Vogels, der schwarz durch die Nacht flog, fast umgeworfen. Der Vogel kam und war auch schon wieder fort. Ein roter Glanz schimmerte da, wo der Vogel verschwunden war. Theros fühlte sich an etwas erinnert; vage Ängste aus seiner Kindheit kehrten zurück.

Er behielt seine Hockstellung bei und wartete. Der Angriff würde sicher kommen.

Nach einer guten Stunde Stille hoben allmählich die Geräusche des Waldes wieder an. Grillen begannen zu zirpen, Blätter raschelten im Wind. Huluk war wieder eingeschlafen. Verwirrt und müde setzte Theros sich hin und rieb die Verhärtungen in seinen schmerzenden Beinen. Er lehnte sich gegen einen Baum, legte die Axt über den Schoß und blieb wach, bis es dämmerte.

Die Sonne war schon auf halber Höhe der Bäume, ehe Theros sich zu rühren wagte. Mit dem Licht erwachte auch sein Mut wieder. Er stand auf, sah sich um und weckte Huluk.

»Was ist denn?« fragte Huluk ungeduldig. Dann seufzte er. »Ach, es ist Morgen.« Er rollte sich vorsichtig auf den Bauch und stand auf.

»Wir hatten letzte Nacht Besuch«, sagte Huluk, als ihm der Zwischenfall wieder einfiel. »Sehr merkwürdig. Hast du herausgefunden, wer das war?«

Theros schüttelte verneinend den Kopf. »Ich bin nicht von Eurer Seite gewichen. Ich habe einen Baum in Flammen stehen sehen und einen Körper und einen… ach, das ist unwichtig. Jetzt, da Ihr wach seid, werde ich oben am Hang nach Spuren suchen.«

»Warte, hilf mir. Ich werde dich begleiten.«

Sie brauchten nicht lange zu suchen, bis sie die Stelle fanden. Überall war Blut verspritzt. Ein Elfenkörper war gegen einen Baum gelehnt. Seine Arme und Beine fehlten. Die Augen waren ausgepickt.

Die beiden standen eine Weile fassungslos da.

»Ein Elfenspäher. Er muß uns gesehen haben, aber er hat ganz sicher nichts mehr gemeldet. Was genau hast du gesehen?« wollte Huluk wissen.

»Ich sah einen roten Glanz, dann einen Vogel«, antwortete Theros zurückhaltend, weil er Angst hatte, daß Huluk ihm nicht glauben würde.



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