Die Knickerbocker Bande - 53 - Das Diamantengesicht by Thomas Brezina

Die Knickerbocker Bande - 53 - Das Diamantengesicht by Thomas Brezina

Autor:Thomas Brezina [Brezina, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-15T05:00:00+00:00


DER SUMPF WIRD TIEFER

Es war bereits nach zehn Uhr, als die Knickerbocker-Bande das Opernhaus verließ. Die Vorstellung hatte allen vieren sehr gut gefallen.

„Meine Mutter wartet mit dem Auto auf der Seite der Oper, wo sich der Bühneneingang befindet“, erklärte Poppi. Da die vier aber beim Haupteingang herausgekommen waren, mussten sie nun zur Rückseite des großen Gebäudes.

Die vielen festlich gekleideten Menschen strömten aus der Oper zu ihren Wagen oder zur Station der Straßenbahn. Alle plauderten fröhlich über die Aufführung.

„Unser Besuch hier hatte aber eigentlich einen ganz anderen Grund“, gab Poppi zu bedenken. „Rausgefunden haben wir nichts.“

Lilo nickte. „Das stimmt, allerdings sehe ich wirklich keine Möglichkeit, unbemerkt hinter der Bühne nach Hinweisen zu suchen. Vor allem der Direktor scheint richtig allergisch auf uns zu sein. Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen.“

Axel blieb stehen und streckte die Arme zur Seite, um auch seine Freunde aufzuhalten. Er deutete nach vorn zu einer Stelle, wo direkt an der Mauer der Oper mehrere Fahrzeuge abgestellt waren. Im Schein einer Straßenlaterne stand Klara. Sie warf alle paar Sekunden ihr langes schwarzes Haar über die Schulter und redete heftig gestikulierend auf jemanden ein.

„Das ist doch Lotta“, stellten Dominik und Lieselotte fast gleichzeitig fest. Die Garderobiere lehnte an einem Auto und hörte Klara aufmerksam zu. Von Zeit zu Zeit nickte sie und sagte leise etwas. Worüber sich die beiden unterhielten, konnten die Knickerbocker nicht verstehen.

„Wir gehen näher ran“, raunte Lilo den anderen zu. So locker und normal wie möglich marschierten sie los, versuchten dabei aber nicht zu schnell zu sein, weil sie sonst nur kurz in Hörnähe gewesen wären.

„… gib mir einen Tipp, was ich machen soll!“, bettelte Klara.

„Im Augenblick gar nichts“, riet ihr Lotta. „Am besten, du wartest ab und lässt einfach die Zeit für dich arbeiten.“

„Heißt das, ich soll so tun, als wäre nichts gewesen? Das … das kann ich nicht. Das halte ich nicht aus. Dafür ist die ganze Sache viel zu schrecklich für mich, verstehst du das nicht?“

„Klara, ich verstehe alles, aber im Augenblick liegt Thorsten doch noch im Koma.“

„Und wenn er erwacht, was dann?“ Klaras Stimme war schrill geworden. Sie packte Lotta an den Schultern und rüttelte sie. „Du bist schuld. Du hast Thorsten da reingetrieben.“

Mit einer energischen Handbewegung befreite sich Lotta von Klaras Griff und sagte scharf: „Jetzt reicht es aber wirklich! Wie kannst du es wagen, mir so etwas zu unterstellen!“ Lotta drehte sich weg und begann ihren Wagen aufzuschließen.

„Weil es wahr ist und das weißt du genau!“, schrie Klara. In diesem Augenblick bemerkte sie die Gesichter der vier Knickerbocker, die aufmerksam zuhörten. Sie waren wirklich nicht zu übersehen.

„Was soll das? Geht weiter, das geht euch nichts an!“, brüllte Klara und fuchtelte energisch mit den Händen. Lotta drehte sich erschrocken zur Knickerbocker-Bande um. Sie schien sehr überrascht zu sein. Sie winkte Dominik zu, zwängte sich dann ächzend hinter das Lenkrad und schlug die Tür zu. Als Klara sie wieder aufreißen wollte, drückte Lotta den Knopf für die Zentralverriegelung.

„Das kannst du nicht machen. Du kannst mich nicht einfach so stehen lassen!“, schrie Klara.



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