Die Knickerbocker Bande - 52 - Das Wesen aus der Teufelsschlucht by Thomas Brezina

Die Knickerbocker Bande - 52 - Das Wesen aus der Teufelsschlucht by Thomas Brezina

Autor:Thomas Brezina [Brezina, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-15T05:00:00+00:00


DEN KOPF IN DER HAND

Keuchend kam Onkel Wicky aus der Dunkelheit gestolpert. Er taumelte auf die Kinder zu und hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. In seinen Augen stand blankes Entsetzen und Panik.

„Raus, weg!“, stieß er hervor. „Weg … macht schon … los!“ Als sich keiner in Bewegung setzte, riss er Jochen am T-Shirt. „Macht schon, bringt die Kinder raus. Bewegt euch, ihr Schnarcher. Los!“ Die letzten Worte brüllte er völlig entnervt.

Jochen wollte protestieren, aber Iris schob ihn einfach zur Seite. „Schnell, Leute, Rückzug. Keine Fragen, kein Schauen, kein Glotzen, wir gehen langsam und ruhig zum Ausgang. Und los, und schnell, und flott!“

Aufgeregtes Gemurmel setzte ein. Einige blieben stur stehen und starrten in den dunklen Teil der Höhle, wo das Wesen gebrüllt hatte. Onkel Wicky streckte die Arme aus und drängte sie zum Gang zurück. „Könnt ihr nicht hören? Wir gehen. Tempo!“

Lieselotte überlegte nicht lange. Sie stand vor einer dunklen Öffnung eines Nebenganges. Zwei Schritte nach hinten genügten und die Finsternis bot ihr Deckung. Axel konnte ihr genauso unauffällig folgen. Dominik beobachtete, was die beiden taten, und schaffte es bis zu ihnen. Nur Poppi befand sich mitten unter den anderen Kindern. Sie wurde zum Gang geschoben und hatte keine Chance umzukehren. Es blieb ihr nichts anderes übrig als zum Ausgang mitzugehen.

Ihr Herz raste. Die anderen drei waren allein in der Höhle zurückgeblieben. In der Höhle, wo sich das Wesen aus der Teufelsschlucht versteckte.

Geblendet schloss sie die Augen, als sie ins grelle Tageslicht trat.

„Wir … wir gehen zum Bus zurück!“, verkündete Onkel Wicky.

„Aber … aber in der Höhle. Dort ist das Wesen aus der Teufelsschlucht. Du musst doch etwas unternehmen!“, rief Timon aufgebracht.

„Äh … ihr seid mir auf den Leim gegangen. Reingefallen!“, lachte Onkel Wicky.

Poppi erstarrte. Sie musste die anderen warnen. Die suchten jetzt vielleicht nach dem Wesen und verirrten sich dabei in der Höhle. Wenn Onkel Wicky bemerkte, dass sie nicht da waren, würde er bestimmt sauer werden.

Es gab kein Zurück in die Höhle, das wurde Poppi schnell klar. Deshalb tat sie so, als würde sie stolpern, und ließ sich zu Boden fallen. „Aua, mein Knöchel!“, stöhnte sie. „Ich glaube … er ist gebrochen.“

Iris kam sofort zu ihr her und kniete sich neben sie. „Lass mal sehen.“

Poppi spielte ihre Rolle perfekt. Als Iris den Knöchel nur leicht berührte, verzog sie schmerzerfüllt das Gesicht und unterdrückte einen Aufschrei.

„Um Himmels willen, der scheint gebrochen zu sein!“, sagte Iris.

Poppi tat es Leid, ihr etwas vormachen zu müssen. Iris war die Netteste im ganzen Ferien-Camp. Aber jetzt ging es um ihre Knickerbocker-Freunde.

Nachdem die Schritte der anderen verklungen waren, hatten sich Axel, Lilo und Dominik aus dem Seitengang gewagt. Der vordere Teil der Höhle wurde von versteckten Glühbirnen beleuchtet, die rötliches Licht ausstrahlten. Der hintere Teil lag im Dunkeln. Obwohl es in der Höhle still geworden war, konnten die drei Knickerbocker keine verdächtigen oder verräterischen Geräusche hören.

Ratlos sahen sich die drei an.

Axel holte seine Taschenlampe heraus. „Habt ihr eure auch mit?“, wollte er wissen.

Lilo und Dominik nickten.

„Wir sollten sie aber noch nicht einschalten. Das Wesen soll nicht erfahren, dass wir hier sind!“, hauchte Lilo.



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