Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke by Thomas Brezina

Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke by Thomas Brezina

Autor:Thomas Brezina [Brezina, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: kinder


Pingpong

Lilo wartete nicht, sondern rutschte auf den Knien in die Eislaterne. Sie kämpfte sich zur Lampe vor und packte Li an den Schultern. Ihr Angreifer mußte unter ihr liegen. Er war nämlich im Augenblick nicht zu erkennen.

Als sich das Mädchen über die chinesische Artistin beugte, richtete sich diese schnell auf und packte Lilo am Hals. Jetzt erst erkannte das Superhirn, daß sich außer Li und ihr niemand in dem ungefähr drei Meter hohen Raum aus Eis befand. Die Chinesin versetzte dem Scheinwerfer mit ihren Stiefeln einen Tritt, worauf dieser umfiel, zerbrach und das Licht erlosch.

„Loslassen ... lassen Sie mich los!“ keuchte Lieselotte. Sie spürte, wie sich die Finger der Frau genau auf ihren Kehlkopf legten. Li wollte Lieselotte erwürgen. Das Mädchen trat nach allen Seiten, kam dabei aber auf den Rücken zu liegen und spürte, wie sich die Chinesin auf sie fallen ließ. „Runter ... ich ... Luft ... runter!“ keuchte Lieselotte. Aber Li war unerbittlich. Sie schluchzte und weinte, ließ aber nicht locker.

Plötzlich wurde sie von hinten gepackt und in die Höhe gezerrt. Ihr linker Arm wurde ergriffen und auf den Rücken verdreht. Li schrie leise vor Schmerz, wußte aber, daß jeder Widerstand zwecklos war. An ihren Beinen und ihrem rechten Arm hingen nämlich Poppi und Dominik. Axel war es gewesen, der sie in den schmerzhaften Griff genommen hatte.

Lieselotte erhob sich und keuchte dankbar: „Super . das war . das war genau richtig! Ich wußte, daß sie sich auf mich stürzen würde. Aber ich bin ihr trotzdem reingefallen. Ich habe geglaubt, der Zwerg hat sie überfallen. Dabei hat sie den Kampf nur vorgespielt.“

Zwischen den vier Knickerbocker-Freunden hatte nämlich gar kein Streit stattgefunden. Er war nur gespielt, um Li den Eindruck zu geben, daß Lieselotte allein unterwegs war. In

Wirklichkeit hatte sie vorher mit Axel vereinbart, ihr unauffällig zu folgen und einzugreifen, falls sie Hilfe benötigte.

Li weinte und wimmerte. Sie redete leise vor sich hin, aber die Knickerbocker verstanden kein Wort. Dummerweise hatte Dominik seinen Übersetzungscomputer nicht dabei.

„Lilo . hallo? Wo bist du? Was ist los?“ hörten sie draußen Kwan-Ling rufen. Li geriet völlig aus der Fassung. „Ssssst ... sssssttt!“ zischte sie. Sie wollte zweifellos verhindern, daß die Bande ihrer Cousine von dem Vorfall erzählte. Durch den Überfall hatte sie nämlich gestanden, selbst den Drachen gestohlen zu haben! Lilo war von ihrer Schuld ganz und gar nicht überzeugt gewesen. Sie hatte nur einen leichten Verdacht gehabt und versucht, den wahren Dieb auf diese Art in eine Falle zu locken. Es war ihr geglückt. Auch wenn sie dadurch beinahe selbst in die Falle getappt wäre.

Die Bande kroch aus der Eislaterne und ließ Li keine Gelegenheit zur Flucht. „Wir sind hier, Kwan-Ling!“ meldete sich Axel. „Warte, wir kommen zu dir.“

Die Chinesin konnte nicht glauben, was sie sah. „Was ... was hat das zu bedeuten?“ fragte sie. „Was . wieso?“ Li konnte nicht reden. Sie weinte nur noch. Deshalb erklärte Lieselotte die Vorfälle.

Kwan-Ling wurde für einen Augenblick zornig, beruhigte sich dann aber wieder und redete auf ihre Cousine ein. Li nickte und biß sich auf die Unterlippe.



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