Die Knickerbocker Bande - 15 - Das Zombie-Schwert des Sultan by Thomas Brezina

Die Knickerbocker Bande - 15 - Das Zombie-Schwert des Sultan by Thomas Brezina

Autor:Thomas Brezina [Brezina, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kinder
veröffentlicht: 2014-01-29T05:00:00+00:00


Kein Benzin

Unter sich sah Axel nur das prachtvolle, tiefe Blau des Meeres. Da und dort schimmerte eine weiße Sandbank durch das Wasser, und wo die Sonnenstrahlen auf die Wellen trafen, war das Glitzern und Glänzen so hell, daß der Junge geblendet die Augen schließen mußte.

Bisher hatte die Frau, die den Helikopter steuerte, kein Wort gesprochen. Mit flüchtigen Blicken begann Axel sie von der Seite zu mustern. Ihr Gesicht hatte harte, verbissene Züge, und ihre Augen waren starr und kalt. Nachdem sie ihre Mütze abgenommen hatte, war langes, dunkles Haar auf ihre Schultern gefallen.

„Bitte... bitte wohin bringen Sie mich?“ fragte Axel schüchtern.

Die Frau drehte nicht einmal den Kopf zu ihm, als sie antwortete: „Fort Jussuf! Du bist die größte Gefahr für mein Volk!“

Der Knickerbocker seufzte tief. „Bitte, glauben Sie mir: Ich heiße nicht Jussuf und bin auch nicht der, für den Sie mich halten, denn...“

„Dumme Ausrede“, schnitt ihm die Frau das Wort ab. „Wir haben beschlossen, dich nicht zu töten.“

„Wie großzügig“, knurrte Axel spöttisch und wunderte sich selbst über seine Unerschrockenheit und Frechheit. „Du wirst aber in ein anderes Land gebracht werden und dort für immer bleiben. Wir werden dafür sorgen, daß dich Kara Mustafa und seine Leute nie finden. Ohne dich haben sie keinen Zutritt in den Gang der 1000 Schrecken und ohne dich wird mein Volk nie wieder geknechtet werden.“

„Ich verstehe kein Wort“, sagte Axel langsam. „Darf ich wenigstens erfahren, wer Sie sind?“

„Mein Name ist Alia“, lautete die Antwort der Frau. „Ich kämpfe für die Freiheit meines Volkes.“

„Was ist das für ein Volk?“ wollte Axel wissen.

„Es lebt im Gebirge und ist den alten Sitten verbunden. Deshalb ist es lange Jahre ausgebeutet, geplündert und geknechtet worden. Wer das Schwert mit den Schreckens-Fratzen vorweisen kann, wird auch heute noch als Kalif anerkannt. Er hat die Macht, und seine Befehle werden befolgt. Da meine Leute nicht wagen, sich gegen diese Herrschaft aufzulehnen, muß ich ihnen helfen.“

Nun verstand Axel, wieso Kara Mustafa so wild auf das Zombie-Schwert war. Bestimmt wollte er selbst Kalif werden. Aus reiner Machtgier? Oder gab es bei dem Bergvolk Schätze zu holen?

Eine größere Küstenstadt tauchte unter ihnen auf. Dem Knickerbocker fiel sofort die große Festung auf, die von einer unglaublich langen Festungsmauer umgeben war. Wie ein Wurm aus Stein schlängelte sich der Verteidigungswall über den Hügel. „Was ist das für eine Stadt?“ wollte Axel wissen. „Alanya“, lautete Alias Antwort. Diesen Namen hatte der Junge schon einmal gehört. Alanya galt als die schönste Stadt an der türkischen Südküste. Sein Vater hatte dieses Jahr hier den Urlaub mit ihm verbringen wollen, allerdings war ihm dann beruflich etwas dazwischen gekommen.

„Verdammt“, stieß die Frau entsetzt hervor. Sie starrte fassungslos auf das Armaturenbrett. „Wir haben keinen Treibstoff mehr. Dabei war der Helikopter aufgetankt, als wir gestartet sind.“ Sie kniff die Lippen zusammen und blickte sich nach einem Landeplatz um.

Axel jubelte innerlich. Dieser erzwungene Zwischenstopp würde ihm Gelegenheit zur Flucht geben. Alia setzte bestimmt an keinem Ort auf, von dem sie nicht schnell und einfach wegkommen konnte. Er mußte abhauen. Irgendwie würde er es auch schaffen.



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