Die Kane-Chroniken: Der Sohn des Sobek (German Edition) by Riordan Rick

Die Kane-Chroniken: Der Sohn des Sobek (German Edition) by Riordan Rick

Autor:Riordan, Rick [Riordan, Rick]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Carlsen
veröffentlicht: 2014-04-23T22:00:00+00:00


An allen Stellen, an denen die Hieroglyphe aufflammte, qualmte und glühte der Panzer, das Ungeheuer wand sich und knurrte verärgert.

Die Kinder liefen auseinander und versteckten sich hinter verbeulten Autos und Briefkästen. Der Petesuchos richtete seine leuchtend gelben Augen auf mich.

Neben mir stieß Percy einen leisen Pfiff aus. »Jetzt hat er dich bemerkt.«

»Ja.«

»Bist du sicher, dass wir ihn nicht umbringen können?«, fragte er.

»Ja.«

Das Krokodil schien unserer Unterhaltung zu folgen. Seine gelben Augen wanderten zwischen uns hin und her, als überlegte es, wen es zuerst fressen sollte.

»Selbst wenn du seinen Körper töten könntest«, sagte ich, »würde es ein paar Meter weiter wiederauftauchen. Die Halskette enthält die Zauberkraft Sobeks. Um das Ungeheuer zu besiegen, müssten wir ihm diese Halskette abnehmen. Danach sollte der Petesuchos eigentlich wieder auf die Größe eines normalen Krokodils zusammenschrumpfen.«

»Ich hasse das Wort eigentlich«, brummte Percy. »Schön. Ich werde mir die Halskette schnappen. Du sorgst dafür, dass das Viech abgelenkt ist.«

»Warum ich?«

»Weil du nerviger bist«, erwiderte Percy. »Aber versuch, dich nicht wieder auffressen zu lassen.«

»ARGRRRRR!«, brüllte das Ungeheuer, sein Atem stank wie die Mülltonne eines Fischrestaurants.

Ich wollte schon herumdiskutieren, dass Percy viel, viel nerviger war, aber ich kam nicht mehr dazu. Der Petesuchos stürzte sich auf mich, während mein frischgebackener Mitstreiter zur Seite sprang, so dass ich direkt in der Schusslinie stand.

Mein erster Gedanke: Zweimal am gleichen Tag aufgefressen zu werden wäre echt peinlich.

Aus dem Augenwinkel sah ich Percy auf die rechte Flanke des Monsters zurennen. Ich hörte die Kinder aus ihren Verstecken herauskommen, sie brüllten und warfen weitere Wasserbomben, offenbar wollten sie mich schützen.

Der Petesuchos stapfte mit weit aufgerissenem Maul auf mich zu, um mich zu verschlingen.

Ich wurde wütend.

Ich hatte mich mit den fiesesten ägyptischen Göttern herumgeschlagen. Ich war in die Duat abgetaucht und durch das Land der Dämonen marschiert. Ich hatte am Ufer des Chaos gestanden. Ich würde garantiert nicht vor einem zu groß geratenen Krokodil davonlaufen.

Die Luft knisterte vor Energie, als sich mein Kampfavatar um mich formte – ein leuchtendes blaues Außenskelett in der Gestalt des Horus.

Der Avatar hob mich hoch, bis ich mitten im Inneren eines sieben Meter hohen falkenköpfigen Kriegers schwebte. Als ich einen Schritt vortrat und zum Angriff ausholte, ahmte der Avatar meine Haltung nach.

Percy schrie: »Heilige Hera! Was zum …?!«

Das Krokodil knallte gegen mich.

Beinahe hätte es mich umgeworfen. Sein Kiefer schloss sich um den freien Arm des Avatars, doch ich hieb mit dem leuchtenden blauen Schwert des Falkenkriegers auf den Hals des Petesuchos ein.

Wenn er schon nicht getötet werden konnte, hoffte ich, wenigstens die Halskette zu durchtrennen, die die Quelle seiner Macht war.

Leider schlug ich daneben. Ich traf die Schulter des Ungeheuers und schlitzte seinen Panzer auf. Statt Blut quoll Sand heraus, was bei ägyptischen Monstern ziemlich üblich ist. Von mir aus hätte sich das Viech einfach auflösen können, aber das war wohl zu viel verlangt. Sobald ich meine Klinge herausgezogen hatte, schloss sich die Wunde wieder und der Sand rieselte nur noch schwach. Das Krokodil warf den Kopf von einer Seite auf die andere, schmiss mich um, packte mich am Arm und schüttelte mich wie ein Hund seinen Kauknochen.



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