Die Janus-Protokolle. Thriller by Turhan Boydak

Autor:Turhan Boydak [Boydak, Turhan]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Verschwörung, Thriller, Spannung, Mord, Komplott, Auftragsmord, Killer, Computerhacker, Nachrichtendienste, Geheimdienste, Amerika, New York, Internetsuchmaschine, Spionage
ISBN: 978-3-95520-280-4
Herausgeber: dotbooks
veröffentlicht: 2014-04-01T04:00:00+00:00

Kapitel 44

Der Schock saß tief. Die Tatsache, dass er offenbar auf einer Liste mit etlichen Todeskandidaten stand, hatte Bradley in Angst versetzt. Es dauerte eine Weile, bis er die erste Beklommenheit überwinden und sich wieder ganz auf seinen Gesprächspartner konzentrieren konnte.

Seine Bedenken, dass Michael Robards ihm nach dem Leben trachten könnte, waren in den vergangenen Minuten jedoch ebenso schlagartig verflogen, wie die Erkenntnis gekommen war, dass Scott einer wesentlich größeren Story auf der Spur gewesen sein musste, als er vermutet hatte. Wenn Michaels Theorie in Bezug auf die Todesliste stimmte, dann war das allein mit der Verstrickung von Peterson in Geheimdienstkreise wohl schwerlich zu erklären. Um eine mögliche Enttarnung des Vorstandsvorsitzenden von findaa.com zu verhindern, wäre wohl kein Geheimdienst der Welt so weit gegangen, eine so große Zahl an Menschen zu ermorden. Dafür war die Verhältnismäßigkeit Bradleys Meinung nach einfach nicht gegeben. Es musste also mehr dahinter stecken.

Im weiteren Verlauf ihrer Unterhaltung erfuhr Bradley die ganzen Hintergründe darüber, wie Michael in den Besitz der Liste gekommen war.

Michael erzählte ihm auch von den wahren Umständen des Drogentods von Brian. Offenbar vertraute Michael ihm, denn er hätte sonst nicht riskieren müssen, die skandalträchtige Drogenabhängigkeit seines verstorbenen Bruders vor ihm auszubreiten. Bradley erfuhr, dass Janus der Name der Datei war, hinter der sich die Liste verborgen hatte. Zu seiner Enttäuschung wusste aber auch Michael nicht genau, was es mit Janus auf sich hatte.

Bradley hörte Michaels Erzählung nahezu regungslos zu, und unterbrach ihn nur selten, um Nachfragen zu stellen. Anschließend lehnte er sich nachdenklich in seinem Sofa zurück und betrachtete seinen Gast lange und intensiv. Er fasste den Entschluss, dass auch er Michael vertrauen sollte. Der Sohn von John Peterson wollte ihm augenscheinlich nichts Böses. Immerhin hatte er ihn aus dem glaubhaften Grund heraus aufgesucht, ihn zu warnen. Die Geschichte, die Michael ihm erzählt hatte, klang zudem vollständig und nachvollziehbar. Letzten Endes waren es die intimen Details über Brians Tod, die Bradleys verbliebene Zweifel verstreuten. Bradley war schon immer seinen Instinkten gefolgt. Und er stellte nun fest, dass er die Art des Millionärssohns mochte. Je länger er sich mit Michael unterhielt, umso sympathischer wurde er ihm.

Seine Entscheidung war gefallen. Auch er würde sich Michael anvertrauen und alle Karten auf den Tisch legen.

So war es anschließend Bradley, der von den Geschehnissen der vergangenen Wochen berichtete. Er erzählte vom Unfalltod Scotts. Kurz ging Bradley auch auf seine lang zurückreichende Freundschaft mit Scott ein. Die nie erschiene Story über findaa.com sparte Bradley aber zunächst aus. Er vertraute Michael. Aber er kannte ihn doch erst zu kurz, als dass er hätte einschätzen können, wie sein Gegenüber darauf reagiert hätte, wenn er ihm erzählte, dass dessen Adoptivvater sich in Geheimdienstkreisen bewegte.

Stattdessen berichtete Bradley von dem Farbband, das er in Scotts Wohnung gefunden hatte. Und von der Nachricht, die Scott ihm auf diesem hinterlassen hatte. Detailgetreu gab er auch seine Informationen über Veritas wider. Über die Anzeige, mit der er Kontakt zu dem Computerhacker aufgenommen hatte. Über seine Entführung durch Veritas. Die Informationen, die Veritas ihm später über die Zusammenarbeitet mit Scott gegeben hatte.

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