Die Jaegerin und der Herrscher des Feuers by Annie Marlow

Die Jaegerin und der Herrscher des Feuers by Annie Marlow

Autor:Annie Marlow [Marlow, Annie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
veröffentlicht: 2014-04-06T22:00:00+00:00


Violet warf sich von einer Seite auf die andere und konnte einfach nicht einschlafen. Ihr Kopf wollte nicht aufhören zu arbeiten. „Oh, verflucht, ich zieh’ mich wieder an und geh’ noch mal los“, entschloss sie sich. Sie brauchte gerade dringend etwas Sicherheit. Beim Jagen wusste sie, wer sie war. Hier gab es keine Grauzonen. Das hatte sie eben wieder gespürt, als sie den Vampir mit dem Besenstiel getötet hatte. Schnell sprang sie in ihre olivgrüne Lieblingskampfhose, ein T-Shirt und ihre schwarze Kapuzenjacke. Mit ihrem Glücksgummi band sie sich die Haare zusammen und schnappte sich dann den neuen Pflock, den Tim ihr ins Zimmer gelegt hatte, nachdem er ihn mit größter Präzision in der Werkstatt des Stützpunkts für sie hergestellt hatte. Sie zog die Kapuze über den Kopf und schlich hinaus. Es war mittlerweile fast drei Uhr nachts und die anderen schliefen. Auch wenn Nathan morgen mit ihr schimpfte, weil sie ohne jemandem Bescheid zu geben alleine auf die Jagd gegangen war, musste sie jetzt einfach an die frische Luft. Sie benötigte dringend noch einen Kampf in dem sie als Siegerin hervorging. So konnte sie vielleicht wenigstens anderen Menschen heute Nacht das Leben retten.

Mit gespitzten Ohren wanderte sie über die verlassenen Straßen. Aber nichts, kein Hilfeschrei oder ein verdächtiges Geräusch. „Ich gehe zum Friedhof. Da wird sich doch sicher ein Vampir rumtreiben“, fasste sie den Entschluss. Zum Glück schien der Mond heute Nacht hell vom Himmel, denn die spärliche Beleuchtung auf dem Friedhof war nicht gerade hilfreich, um Vampire zu entdecken.

Violet bog gerade in den Weg, der zu den alten Familiengrüften führte, als sie plötzlich Stimmen wahrnahm. „Na also, geht doch“, beglückwünschte sie sich selbst und versuchte die Richtung, aus der die Stimmen kamen, zu orten. Vorsichtig pirschte sie sich an. Auf einmal spürte sie ein Hindernis an ihrem Schuh. Sie war mit ihrem Fuß dagegen getreten und blickte daher hastig auf den Boden. Vor ihr lagen Staub und Knochenreste. Das kannte sie normalerweise nur davon, wenn sie einen Vampir pfählte. Einige Schritte weiter lagen die gleichen Hinweise und dahinter noch welche. „Was geht hier vor sich?“, fragte sich Violet misstrauisch. Lief hier etwa jemand herum und tötete Vampire? Plötzlich wurde Violet brutal aus ihren Überlegungen gerissen, denn jemand nahm sie aus heiterem Himmel von hinten in den Schwitzkasten.

„Du solltest deine Nase besser nicht in Sachen stecken, die dich nichts angehen“, fauchte ihr ein Vampir mit schwarzen verfilzten Haaren, die er zu einem lockeren Zopf gebunden hatte, ins Ohr.

„Und du solltest lieber mal ein Pfefferminzbonbon lutschen“, konterte Violet und rammte ihm ihren rechten Ellbogen in die Rippen. Der Vampir stöhnte und Violet konnte sich losreißen.

„Schade, dass dieser Mythos mit Vampiren und Knoblauch nicht stimmt. Dann müsste ich mich jetzt nicht um dich kümmern, sondern was immer du auch vorhin gegessen hast, hätte dich umgehauen“, sagte Violet frech. Verunsichert ob er tatsächlich so stank, atmete der Vampir in seine Hand und verzog dann das Gesicht.

„Genau“, bestätigte Violet. Der Vampir hatte nun genug von ihrer Hänselei und stürmte mit gefletschten Reißzähnen auf sie zu.



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