Die Hueterin der Geheimnisse by Pamela Freeman

Die Hueterin der Geheimnisse by Pamela Freeman

Autor:Pamela Freeman [Freeman, Pamela]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: PeP eBooks
veröffentlicht: 2010-04-28T22:00:00+00:00


Sie hörten zu. Wie auch nicht?, dachte Ash. Ein wenig hatte er sich gewünscht, Flax wäre schlecht, seine Stimme hätte keine Kraft, um die Lieblichkeit zu untermalen, die Ash beim Reiten bereits vernommen hatte. Nein, seine Stimme erhob sich stark und klar und klang wunderschön, und er sang ohne Anstrengung, ohne Mühe, ließ den Noten freien Lauf, öffnete sich dem Lied so, als sänge es sich wie von allein. Irgendwo, irgendwie war er gut ausgebildet worden. Ash spürte die Anstrengung, mit der er trommelte, und wurde rot. Es war ein einfacher Rhythmus, und der war in seinem Kopf auch klar und leicht, aber sobald Ash versuchte, ihn wiederzugeben, gerieten seine Hände ins Stocken.

Er konzentrierte sich. Er konnte das, was er tat, hatte es schon zuvor getan, Abend für Abend, so gut, dass den Gästen nie aufgefallen war, dass er kein wirklicher Musiker war. Aber was merkten die denn schon? Falls ihm ein Fehler unterlief, würde Flax ihn mit Sicherheit bemerken, und das könnte er nicht ertragen.

Er schaffte es fehlerfrei bis zum Ende des Lieds und entspannte sich ein wenig, rieb sich die rot werdenden Handflächen und wünschte, er hätte eine Trommel. Einige Gäste nickten ihm zu, tranken aber weiter, ohne den Eindruck zu erwecken, als wären sie gewillt, ihnen Münzen zuzuwerfen. Ash machte sich keine Sorgen darüber. So lief es immer.

Flax schaute zu ihm herüber und formte mit den Lippen das Wort »Todespass?«. Ash nickte. Die Ballade über Acton war weithin bekannt und sehr beliebt. Sie hatte einen ausgeprägten Takt. Das Stück ließ sich nicht ohne Trommler spielen; es gab Abschnitte, in denen lediglich der Rhythmus weiter erklang. Ash spreizte seine Hände und benutzte seine gesamte Handfläche dazu, um die ersten Trommelschläge so laut wie möglich auszuführen. Die Gäste hielten inne und schauten zu, woraufhin Flax direkt in den Refrain einstimmte. Eine gute Entscheidung. Viele grinsten und hörten zu, und ein paar, die offenkundig am meisten getrunken hatten, fingen sogar an mitzusingen.

Hell strömte das Blut des dunkelhaarigen Feinds,

Rot bewegten sich die Schwerter der Eroberer,

Gewaltig die Schlachten, gewaltig die Heldentaten,

Von Actons Gefährten, den beherzten Männern.



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