Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft by Gena Showalter

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft by Gena Showalter

Autor:Gena Showalter
Die sprache: deu
Format: mobi
Tags: Frei - Fantasy
Herausgeber: korrigiert - Scan
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Ein Zweig knackte. Alle erstarrten. Im nächsten Augenblick richtete die eine Hälfte von ihnen ihre Waffen in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war, und die andere Hälfte zielte in die entgegengesetzte Richtung – nur für alle Fälle. Amun und Maddox kamen aus einem Busch, und alle entspannten sich. Amun zog einen Mann hinter sich her. Mit grimmigem Gesicht warf er den reglosen Körper in die Mitte des Camps.

Während Maddox den Mann fesselte, erzählte Amun mit Gebärden, was sie herausgefunden hatten.

Strider hatte Amun schon immer um seine Fähigkeit beneidet, Erinnerungen aufzusaugen. Sicher, dabei gesellte sich jedes Mal eine weitere Stimme zu den Tausenden in seinem Kopf, doch das schien ein kleiner Preis zu sein, bedachte man, dass er die Gedanken eines jeden kannte, der sich in seiner Nähe aufhielt. Strider wusste jedoch, dass es nun, da Amun eben erst frische Erinnerungen aufgenommen hatte, lange dauern würde, bis er seinen Freund wieder sprechen hörte.

„Die Jäger haben etwa eine Meile nördlich von uns ein Camp errichtet, und dieser Kerl hatte gerade Wachdienst. Sie haben vor, darauf zu warten, dass wir sie auf ihrem Gebiet angreifen, weil sie dort leichter verschanzt bleiben können, während sie freies Schussfeld auf uns haben“, übersetzte Sabin. Dann lachte er humorlos. „Wir alle haben gesehen, wie Misstrauen mit dieser Frau verschmolzen ist. Sie werden nicht mehr nur versuchen, uns zu verletzen. Sie werden Jagd auf unsere Köpfe machen.“

„Es wird noch besser“, sagte Strider und steckte sein Handy ein. „Galen ist zurück in Buda, und er hat den Tarnumhang.“

Einige lange Sekunden herrschte Schweigen in der Runde. Dann spürte er die wütende Energie, die sich ausbreitete, während seine Freunde über die Konsequenzen nachdachten. Und dann hörte er ihre gemurmelten Flüche.

„Offensichtlich können wir nicht mehr lange hierbleiben, aber genauso offensichtlich dürfen wir diese Männer nicht entkommen lassen. Maddox kann uns zu ihrem Camp führen, und dann werden wir auf ihrem Schlachtfeld gegen sie kämpfen, genau wie sie es wollen.“ Sabin stand mit geballten Fäusten auf. „Nur dass ihnen das Ergebnis nicht gefallen wird. Wir zeigen keine Gnade: Gefangene wird es dieses Mal nicht geben.“

Unter zustimmendem Gemurmel erhoben sich Strider und die anderen. Reyes und Kane griffen nach ihren Messern. Gwen und er selbst packten die Pistolen. Nein, nein, nein. Er ging zu ihr, stellte sich vor sie und nahm ihr die frisierte Sig Sauer aus den Händen.

„Die nehme ich“, sagte er.

„Gut.“ Sie lächelte verlegen und wedelte dann mit ihren scharfen Krallen durch die Luft. „Ich komme sowieso besser ohne klar.“

„Und für uns ist es so auch besser.“

Sabin umarmte sie fest. „Ich werde dir helfen, deine Harpyie zu rufen, nachdem Maddox uns die Marschrichtung vorgegeben hat. Maddox?“

Maddox kniete sich in der Mitte der Gruppe in den Sand. Er zeichnete einen unförmigen Kreis. „Wir befinden uns wieder auf einer Insel. Wir sind hier, und sie sind dort.“ Seine Fingerspitze tanzte durch die goldenen Körner. „Anscheinend haben die Unaussprechlichen ihnen zusätzliche Ausrüstung gegeben, denn hier, hier und hier habe ich Fangeisen gefunden.“

Amun machte eine Geste.

Wieder übersetzte Sabin für Maddox und Reyes, die nicht die letzten tausend Jahre mit dem stillen Krieger verbracht hatten.



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