Die Hand des Pharaos by Elizabeth Peters

Die Hand des Pharaos by Elizabeth Peters

Autor:Elizabeth Peters
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Verlagsgruppe Weltbild GmbH
veröffentlicht: 2012-11-28T05:00:00+00:00


9

Feisals erster Impuls bestand darin, einfach unterzutauchen. »Sie kommt nicht in das Grab hinein, wenn ich nicht da bin.«

»Wollen wir wetten?«, hielt ich dagegen.

Feisal dachte darüber nach. »Verfluchter Mist«, sagte er.

»Vielleicht«, sagte Schmidt, »sollten wir uns ihrer Unterstützung versichern. Sie ist sehr intelligent.«

»Du meinst, wir sollen ihr die Wahrheit sagen?«, fragte Feisal entsetzt.

»Unmöglich«, sagte John. »Halte deine Lüsternheit im Zaum, Schmidt. Dich interessiert ihre Intelligenz doch nicht. Du wirst Ashraf anrufen müssen, Feisal. Er ist der Einzige, der sie aufhalten kann.«

»Ja, das stimmt.« Feisal schob seinen Stuhl zurück und erhob sich. »Suchen wir uns einen ruhigeren Ort.«

Wir ließen Schmidt bezahlen und eilten zurück zum Hotel. Ein Mitarbeiter mit Turban machte gerade die Betten und legte kleine in Folie gewickelte Schokoladenstückchen auf die Kissen.

»Der Service hier ist sehr gut«, sagte Schmidt, während er sein Schokoladenstückchen auswickelte.

»Zu gut«, sagte John, der unruhig durch das Wohnzimmer ­tigerte. »Schick ihn weg, Feisal. Höflich.«

»Hast du etwas gefunden?«, erkundigte ich mich, nachdem John hinter die Sofakissen und unter den Tisch gesehen hatte.

»Nein. Das ist das Problem bei diesem gnadenlosen Service, man kann einfach nicht erkennen, ob das Zimmer durchsucht worden ist. Achte darauf, was du Ashraf sagst, Feisal. Schmidt, du meldest dich besser mal bei Suzi.«

»Ich möchte erst hören, was Feisal sagt«, sagte Schmidt und setzte sich aufs Sofa.

Feisal erreichte Ashraf direkt. Das fand ich überraschend, bis mir aufging, dass Ashraf genauso besorgt sein musste, wie wir es waren, und sich daher bemühte, Kontakt zu halten.

»Schalt den Lautsprecher ein«, forderte Schmidt neugierig.

»Tut mir leid, meine Ausrüstung ist nicht so modern«, blaffte Feisal. »Ashraf? Feisal hier. Wir haben ein kleines Problem … Nein, nichts Derartiges … Nein, nichts Neues von ihm. Aber Saida möchte morgen ein bestimmtes Grab im Tal besichtigen, und … Ja, dieses Grab. Kannst du … Gut. Nein, ich fahre morgen nach Denderah, dort wurde … Oh. Wenn du es sagst. Was? Oh. Bist du sicher, dass du … Oh. Du hast recht. Ja.«

»Lass mich raten«, sagte ich fröhlich. »Er wird Saida aufhalten. Und du fährst nicht nach Denderah.«

»Sehr clever«, sagte Feisal und fletschte die Zähne. »Mach weiter.«

»Ashraf kommt nach Luxor.« Ich riet jetzt, aber Feisals zunehmend finsterer Gesichtsausdruck bestätigte meine Ahnung. »Wann?«

»Vielleicht morgen. Spätestens übermorgen. Er sagt mir Bescheid.«

»Hmpf«, machte John. »Er wird Fortschritte erwarten, nicht wahr?«

»Aber sicher.«

»Dann müssen wir eben Fortschritte machen«, sagte Schmidt und zog sein Handy hervor. »Was soll ich Suzi sagen?«

»So wenig wie möglich«, sagte John.

Ich muss zugeben, der kleine Schlawiner war gut. Nach einer freundlichen Begrüßung war seine erste Frage ein scheues »Rate mal, wo ich bin?«.

Suzi musste nicht raten. Sie wusste Bescheid. Schmidts Schnauzer zuckte; er kaute auf seiner Unterlippe, während er ihrem Gerede lauschte. »Aber mein Schatz«, begann er, »ich hatte noch keine Gelegenheit …« Eine weitere längere Unterbrechung. Keine gute Idee, Suzi, dachte ich, während ich zusah, wie Schmidt immer störrischer wurde und die Stirn runzelte. »Es ist sehr ungerecht von dir, mir solche Vorwürfe zu machen«, beschwerte er sich lautstark. »Sie wissen auch nicht mehr als du. Dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen.



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