Die Gravo-Katastrophe by Hans Kneifel

Die Gravo-Katastrophe by Hans Kneifel

Autor:Hans Kneifel [Kneifel, Hans ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Bardioc, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1977-05-01T01:00:00+00:00


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Es war über sie gekommen wie ein Rausch. Als ob sie es geahnt und niemals gewagt hätten, handelten der Kontrolleur und die Verantwortliche.

In der Wohnblase, neben den beiden leergeräumten Plätzen, über denen sich große Haufen von Leichtsteinen erhoben hatten, umarmten sich Argomenth und Shaadjamenth. Die Exstase war niemals so tief gewesen, ihre Leidenschaft erreichte binnen ungewohnt kurzer Zeit eine niemals erlebte Höhe.

Kontrolleur Argomenth war an seinem Ziel: er besaß jetzt nicht nur den Geist und den Verstand der Verantwortlichen, sondern sie hatte ihm auch ihren schönen, unvergleichlichen Körper geschenkt.

Shetvonankh... er war vergessen und verschwunden, als habe es ihn niemals gegeben. Diese Überzeugung hatten sie beide, ohne die geringste Spur von schlechtem Gewissen oder der Empfindung, gegen den Kodex des Schweren Magiers auch nur in Gedanken verstoßen zu haben.

Zärtlich streichelte Argomenth den Gravobeutel der Varbin.

„Mit dir möchte ich gleichzeitig das Freudenopfer bringen", flüsterte er. Er fühlte sich völlig erschöpft und auf dem absoluten, einsamen Gipfel des Glücks und der Zufriedenheit. Dieses Gefühl, das ihn, seinen Körper und Verstand ausfüllte, hatte er niemals bisher gekannt. Sein Leben schien einen neuen Sinn bekommen zu haben. Aber jenseits seiner Befriedigung schoben sich gräßliche, dismordonke Muster und Rhythmen hoch; wie eine Erscheinung aus einer anderen Dimension.

„Ich bin - es war aspalax", flüsterten die junge Varbin. Sie richtete sich auf und streichelte zärtlich die Schulter des Varben. „Aspalax, das ist es. Als ob wir beide zugleich, als einzige Person, einen Platz in der Gravitationswaage besetzten, der das Gewicht unserer Leidenschaft mit der Disharmonie an anderer Stelle kompensiert.

Es war herrlich -und es wird immer wieder herrlich sein, Argo!"

„Meine Shaad!" flüsterte er. Ein stechender Schmerz packte ihn für einen kurzen Moment. Der Schock warf ihn quer über die Liege. Derselbe stechende Effekt ließ Shaadjamenth aufwimmern und schleuderte sie quer über ihn. Eine Zeit verging, in der sie beide in einer Art zähem und prickelndem Sumpf schwebten, als würden sie die Grenze zum Nirwana überschreiten wollen und immer wieder vor den letzten Millimeter angehalten und zurückgeschoben werden. Dann erholten sich ihre Körper ganz langsam.

Sie klammerten sich aneinander, als könnten sie sich retten.

Shaadjamenth fuhr auf und wimmerte laut.

„Was war das? Da, die Gravorhythmen, sie lösen sich auf!"

Sie deutete aus dem offenen Fenster hinaus auf den Berghang. Dort veränderten sich die Muster der Gravitationsbahnen auf schreckliche Weise. Über dem Berg flackerte und zuckte die Gravoröhre in schrecklichem Licht.

„Ich weiß es nicht. Das ist Schuld der Fremden. Sie wurden nach Baytuin geschafft, der Schwere Magier hat's befohlen!" stöhnte der Kontrolleur.

Die Schmerzen in seinem Nervensystem und seinem Gravobeutel verhinderten, daß er klar dachte, Zitternd saß er auf der Liege, seine Brust hob und senkte sich keuchend.

„Sie haben die Schleuse angegriffen!" schrie Shaadjamenth auf. „Man wird sie gräßlich bestrafen müssen!"

Ihre Stimmen erstickten. Das Innere ihrer Unersetzlichen Drüsen schien aus reinem Feuer zu bestehen. Rasende Schmerzen erfaßten den Körper und erschütterten ihn. Wieder fielen die beiden Körper zitternd übereinander. Shaadjamenths letzter Gedanke, ehe die Bewußtlosigkeit zuschlug, war nicht das Freudenopfer.

Sie dachte auch nicht an ihren neuen Gefährten Argomenth.

Sie erinnerte sich an Chetvonankh, der jetzt allein auf Dacommion war und nichts wußte.



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