Die Flammende by Cashore Kristin

Die Flammende by Cashore Kristin

Autor:Cashore, Kristin
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Carlsen Verlag GmbH
veröffentlicht: 2010-12-22T05:00:00+00:00


Das Jahr, in dem Fire trainierte, ihren Vater Dinge spüren zu lassen, die nicht existierten, war dankenswerterweise auch das Jahr, in dem ihre Beziehung mit Archer ihr neues Glück bescherte.

Cansrel hatte es nichts ausgemacht, Dinge zu spüren, die nicht existierten, denn es war eine Zeit, in der die Dinge, die wirklich existierten, ihn deprimierten. Sein Weg zu allem Vergnügen war Nax gewesen und Nax war nicht mehr da. Brigan wurde immer einflussreicher und hatte einen weiteren Angriff unversehrt überstanden. Es war eine gewisse Erleichterung für Cansrel, mitten in Wochen aus Nieselregen Sonne auf seiner Haut zu spüren oder Monsterfleisch zu schmecken, das es nicht gab. Es tröstete ihn, wenn das Bewusstsein seiner Tochter ihn berührte – jetzt, wo sie sich hütete, Flammen in Blumen zu verwandeln.

Was Fire anging, litt ihr Körper; sie hatte keinen Appetit, nahm ab, bekam Schwindelanfälle, hatte Verspannungen im Nacken und in den Schultern, die zu rasenden Kopfschmerzen führten. Sie vermied es, über das, was sie vorhatte, nachzudenken. Sie war sicher, dass sie ihre Selbstbeherrschung verlieren würde, wenn sie sich ihrem Plan direkt stellte.

Archer war allerdings nicht der Einzige, der ihr in diesem Jahr Trost brachte. Eine junge freundliche Frau mit haselnussbraunen Augen namens Liddy war Fires persönliche Zofe. Sie fand Fire eines Tages zusammengerollt auf dem Bett liegend, als sie gerade gegen eine Panikattacke ankämpfte. Liddy mochte ihre sanfte junge Herrin und Fires Kummer tat ihr leid. Sie setzte sich neben Fire und streichelte sie übers Haar, die Stirn, hinter den Ohren, im Nacken bis hinunter über den Rücken. Die Berührung war liebevoll gemeint und der tiefste und zärtlichste Trost der Welt. Fire legte Liddy den Kopf in den Schoß und Liddy streichelte sie weiter. Es war ein Geschenk, vollkommen uneigennützig, und Fire nahm es an.

An diesem Tag, von diesem Augenblick an, entstand etwas Leises zwischen ihnen. Ein Bündnis. Sie bürsteten sich manchmal gegenseitig die Haare, halfen sich beim An- und Ausziehen. Sie stahlen gemeinsame Zeit und flüsterten miteinander wie kleine Mädchen, die eine Seelenverwandte gefunden haben.

Aber in Cansrels Nähe konnten manche Dinge nicht geschehen, ohne dass Cansrel sie bemerkte; Monster spürten so etwas einfach. Cansrel begann sich über Liddy zu beklagen. Er mochte sie nicht, wollte nicht, dass die beiden Mädchen Zeit miteinander verbrachten. Schließlich verlor er die Geduld. Er arrangierte eine Heirat für Liddy und schickte sie weg auf einen Landsitz jenseits der Stadt.

Fire war sprachlos, bestürzt und todunglücklich. Natürlich war sie froh, dass er Liddy nur weggeschickt und sie nicht getötet oder mit in sein Bett genommen hatte, um ihr eine Lektion zu erteilen. Aber es war trotzdem eine harte und selbstsüchtige Grausamkeit. Es stimmte sie nicht gnädig.

Vielleicht machte ihre Einsamkeit nach der Zeit mit Liddy sie bereit für Archer, obwohl Liddy und Archer vollkommen verschieden waren.

Während dieses Frühjahrs und bis in den Sommer hinein, in dem Fire fünfzehn wurde, wusste Archer, was für eine Wahnsinnstat sie erwog. Er wusste, warum sie nichts essen konnte und warum ihr Körper litt. Es quälte ihn und er war außer sich vor Angst um sie. Er



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