Die Diebin - Fink, T: Diebin by Fink Torsten

Die Diebin - Fink, T: Diebin by Fink Torsten

Autor:Fink, Torsten
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2010-04-04T04:00:00+00:00


»Das war gar nicht mal so schlecht, Kröte. Vielleicht wirst du eines Tages doch noch eine halbwegs brauchbare Gehilfin abgeben«, sagte Tasil, als sie wieder bei ihm war.

Sie nickte stumm. Er hatte also nicht bemerkt, dass die Frau des Immit sie beobachtet hatte. Das war beinahe die Hauptsache.

»Und was geschieht jetzt, Onkel?«, fragte sie flüsternd.

»Wir warten auf den richtigen Augenblick.«

Maru hätte gern gefragt, für was es denn der richtige Augenblick sein sollte, aber sie würde vermutlich wieder keine klare Antwort bekommen, also ließ sie es. Sie konnte ihre Augen jetzt nicht mehr von der Frau des Immit lassen. Aber es gelang ihr nicht noch einmal, einen Blick von ihr einzufangen.

Kerva der Schreiber stotterte sich immer noch durch seine Berichte. Der Einzige, der ihm mit ungebrochenem Interesse lauschte, war Immit Schaduk. Maru fragte sich, wie sich jemand so sehr für Zahlen begeistern konnte. Manchmal stellte er eine Zwischenfrage, wollte wissen, wer denn das Salz aus Albho an bestimmten Tagen entgegengenommen und wer es auf die Schiffe verladen hatte. Diese Fragen lösten bei Kerva jedes Mal einen Schweißausbruch aus. Er wurde dann verlegen und suchte in einem der vielen Weidenkörbe nach einer anderen Tafel, die die Antwort auf die Frage des Immit beinhalten musste. Der Schreiber tat Maru leid, und sie fragte sich, warum der Immit all das wissen wollte. Konnte es sein, dass er einfach Vergnügen daran fand, den Schreiber zu quälen?

Die Befragung wurde unterbrochen, als ein Läufer die Hohe Kammer betrat. Er durcheilte sie, lief zum Thron und flüsterte einem der Männer des Immit etwas ins Ohr. Der wiederum näherte sich Immit Schaduk und gab die Nachricht leise weiter.

Schaduk sah überrascht aus. »Aus dem Land der Budinier? Er soll sein Anliegen vortragen.«

Der Läufer nickte und verschwand so eilig, wie er gekommen war.

»Nun, Schreiber, deine Berichte werfen viele Fragen auf«, wandte sich der Immit an Kerva, »doch wir werden uns erst später wieder damit beschäftigen. Halte dich zur Verfügung.«

Unter vielen Verbeugungen entfernte sich Kerva. Er sah erleichtert aus. Offensichtlich war er froh, dass er nicht das Schicksal des Verwalters teilen musste. Eine ganze Schar von Sklaven hob die Weidenkörbe mit den Tontafeln auf und trug sie hinter ihm her. Zwei Krieger mit den schwarzen Schilden des Immit folgten ihnen. Überhaupt war jetzt viel Bewegung in der Halle. Priester, Schabai und andere Würdenträger kamen und gingen. Vorne, in der Nähe des Throns, gab ein Verwalter des Immit Anweisungen, die von Schreibern in Ton gedrückt und dann von Läufern verteilt wurden. Manche dieser Befehle wurden an Männer in der Halle weitergereicht, doch die meisten Boten verließen die Hohe Kammer, um einen Empfänger irgendwo in der Stadt oder auf dem Tempelberg zu erreichen. Maru sah, dass Schab Muqtaq den Raum ebenfalls verließ. Er schob sich ohne Eile durch die Menge nach draußen. Sie fragte sich, ob es wegen des Ringes geschah oder ob der Immit auch für ihn einen Befehl hatte.

Sie wollte Tasil nach seiner Meinung fragen, aber der war mit einem Mal verschwunden. Eben hatte er noch neben Maru gestanden, jetzt war er fort.



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