Die Chroniken von Blut und Stein - 03 - Die magische Schrift by Newcomb Robert

Die Chroniken von Blut und Stein - 03 - Die magische Schrift by Newcomb Robert

Autor:Newcomb, Robert [Robert, Newcomb]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-06-27T04:00:00+00:00


Grizelda, Krassus und Janus standen auf dem Dach der Zitadelle und beobachteten, wie die blaue Seherflamme in der Dunkelheit hin und her tanzte. Als Grizelda noch ein paar der im Schattenwald gestohlenen Kräuter ins Feuer warf, nahm das Sichtfenster allmählich Gestalt an.

Grizelda war erschöpft. Krassus bestand darauf, dass sie ihre Seherflamme alle zwei Stunden konsultierte. Das war bereits der achte Versuch. Trotzdem gab sie sich alle Mühe durchzuhalten.

Als das Sichtfenster deutlicher wurde, veränderte es die Form und wurde ein ungleichmäßiger Kreis. Innerhalb dieses Kreises war nicht nur einer der Goldknäufe der Rolle zu sehen, sondern auch das, was sich dahinter befand. Offenbar war die Rolle zum Teil verhüllt, jemand trug sie durch die Stadt. Aber durch welche?

Und dann sah Krassus endlich etwas, das unverkennbar war, nämlich eine Gruppe von Statuen. Das war also zweifellos der Platz der Gefallenen Helden. Die Rolle befand sich in Tammerland. Er hatte es geschafft!

Rasch wurde seine Freude jedoch von Furcht verdrängt. Dass die Rolle sich ausgerechnet in der Stadt befinden musste, in der die Magier der Festung wohnten! Er wusste, dass auch Wigg, Faegan und Abbey mit aller Kraft versuchen würden, die Rolle zu finden, vermutlich mit derselben Methode, die er anwandte. Gewiss, er hatte ihnen eine Schlappe beigebracht, indem er die restlichen Kräuter und Öle im Schattenwald hatte vernichten lassen. Doch die Magier waren ungemein schlau, was bedeutete, dass er keine Zeit verlieren durfte. Er wandte sich Janus und Grizelda zu.

»Ihr zwei werdet mit dem ersten Schiff, das zur Verfügung steht, nach Tammerland segeln«, befahl er. »Nehmt genügend Kräutervorräte mit, damit Ihr die Rolle so oft wie möglich orten könnt. Wie Ihr das Ganze anstellt, ist mir gleich – Hauptsache, Ihr bringt sie in die Zitadelle! Geht im Cavalon-Delta vor Anker und fahrt mit einem Boot den Sippora hoch. Während Eurer Abwesenheit muss Eure Mannschaft unter Deck bleiben. In Tammerland hat man noch nie Sklavenhalterdämonen gesehen, und ich will, dass diese Sache in aller Stille erledigt wird, ohne dass es zu einem Aufruhr kommt.«

»Ihr werdet uns nicht begleiten, Gebieter?«, fragte Janus.

»Das ist allerdings nicht möglich«, erwiderte Krassus. »Ich muss mich um Wulfgar und andere wichtige Dinge kümmern. Die Auffindung der Rolle überlasse ich Euch. Enttäuscht mich nicht!«

Dann wandte er sich an seine Kräuterfrau. »Grizelda, glaubt nicht, dass es Euch gelingen könnte, mir zu entkommen, bloß weil Ihr eine Zeit lang fern von mir seid. Ich habe Euch einmal gefunden, ich würde Euch auch ein zweites Mal finden. Und dann würde ich Euch ganz langsam töten. Habt Ihr das verstanden?«

Als er sich zu Janus umwandte, fiel ihm noch etwas ein. »Wenn Ihr den Dieb der Rolle gefunden habt, dann tötet ihn«, sagte er.

Die Kräuterfrau beugte unterwürfig den Kopf, während Janus nickte.

Nachdem die Seherflamme gelöscht worden war und Janus und Grizelda sich verabschiedet hatten, trat Krassus langsam zum Rand des Daches und blickte aufs Meer der flüsternden Stimmen hinaus. Die drei Monde hatten sich gerundet und tauchten das Meer in rosarotes Licht. Da es so gut wie windstill war, wirkte der Ozean wie eine magentafarbene Glasplatte.

Nachdem



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