Die Augen der Finsternis: Thriller (German Edition) by Koontz Dean

Die Augen der Finsternis: Thriller (German Edition) by Koontz Dean

Autor:Koontz, Dean [Koontz, Dean]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Ullstein eBooks
veröffentlicht: 2020-04-29T16:00:00+00:00


20

Während er fuhr, erzählte er Tina, was bei ihm zu Hause gewesen war: von den beiden Handlangern, die mehr über ihr Interesse an einer Öffnung von Dannys Grab erfahren wollten, ihrem Geständnis, dass sie für eine Regierungsstelle arbeiteten, den Einwegspritzen …

Sie sagte: »Vielleicht sollten wir wieder zu dir fahren. Falls dieser Vince noch dort ist, könnten wir diese Drogen bei ihm einsetzen. Selbst wenn er nicht genau weiß, warum seine Organisation sich für die Exhumierung interessiert, kann er uns wenigstens verraten, wer seine Bosse sind. Wir hätten Namen. Von ihm müssten wir eine Menge erfahren können.«

An einer roten Ampel hielten sie an, und Elliot nahm ihre Hand. Die Berührung gab ihm Kraft. »So gerne ich Vince auch befragen würde, können wir es nicht tun. Wahrscheinlich ist er gar nicht mehr in meinem Haus. Er wird mittlerweile zu sich gekommen und abgehauen sein. Und selbst wenn er länger bewusstlos war, als ich dachte, haben ihn gewiss schon seine Leute rausgeholt, nachdem ich geflohen bin. Wir würden da direkt in ihre Falle tappen. Die werden das Haus beobachten.«

Die Ampel wurde grün, und Elliot ließ widerwillig Tinas Hand los.

»Diese Leute kriegen uns nur, wenn wir uns ihnen stellen«, fuhr er fort. »Wer die auch sein mögen, sie sind nicht allwissend. Wir können uns sehr lange vor ihnen verstecken, wenn es sein muss. Solange sie uns nicht finden, können sie uns auch nicht umbringen.«

Nach einer Weile sagte Tina: »Du hast vorhin gesagt, dass wir nicht zur Polizei gehen können.«

»Stimmt.«

»Warum nicht?«

»Die Cops könnten mit drinhängen, wenigstens in dem Maße, in dem Vince’ Bosse sie unter Druck setzen können. Außerdem haben wir es mit einer Regierungsstelle zu tun, und Regierungsstellen neigen dazu, miteinander zu kooperieren.«

»Das ist alles so verschwörerisch.«

»Die haben ihre Augen überall. Wenn sie sogar einen Richter in der Tasche haben, wieso nicht auch einige Cops?«

»Aber du hattest mir erzählt, dass du Kennebeck respektierst. Du hast gesagt, er sei ein guter Richter.«

»Ist er. Er ist juristisch versiert und fair.«

»Warum arbeitet er dann mit diesen Killern zusammen? Warum sollte er gegen seinen Amtseid verstoßen?«

»Einmal Agent, immer Agent«, sagte Elliot. »Das ist das Motto des Nachrichtendienstes, nicht meines, doch in vielen Fällen trifft es zu. Für manche von ihnen ist es die einzige Loyalität, zu der sie fähig sind. Kennebeck hatte mehrere Jobs in unterschiedlichen Geheimdienstorganisationen. Dreißig Jahre lang hat er sich in jener Welt bewegt. Als er vor zehn Jahren ausstieg, war er noch ein junger Mann, dreiundfünfzig, und er brauchte etwas anderes, um sich die Zeit zu vertreiben. Er hatte seinen Jura-Abschluss, aber keine Lust auf den Alltagsstress in einer Kanzlei. Also hat er sich für einen Richterposten zur Wahl gestellt und gewonnen. Ich glaube, er nimmt seinen Job ernst. Trotzdem war er sehr viel länger Agent als Richter, und ich vermute, das macht sich jetzt bemerkbar. Oder er ist vielleicht nie in den Ruhestand gegangen. Eventuell steht er immer noch bei irgendeiner obskuren Abteilung auf der Gehaltsliste, sollte nur vorgeben, in den Ruhestand zu gehen, und sich hier in Las Vegas zum Richter wählen lassen, damit seine Vorgesetzten ein ihnen wohlgesonnenes Gericht in der Stadt haben.



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