Die Asgard-Saga 02 - Die Tochter Der Midgardschlange by Hohlbein Wolfgang

Die Asgard-Saga 02 - Die Tochter Der Midgardschlange by Hohlbein Wolfgang

Autor:Hohlbein, Wolfgang [Hohlbein, Wolfgang]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 383393901X
Herausgeber: Bastei Luebbe
veröffentlicht: 2010-12-20T23:00:00+00:00


Es dauerte länger als eine Stunde, bis das Schiff ablegte und sie Bjarnisund für immer verließ – sehr viel länger –, und die schlimmste Enttäuschung sollte ihr noch bevorstehen.

Arla kam noch zweimal zurück, einmal um ein geflochtenes Körbchen mit einer weichen Decke für die Kätzchen sowie einen kleinen Beutel mit Futter für sie zu bringen, und ein zweites Mal, um ihr einen wasserdichten Sack zu geben, der mit Kleidern, Schuhen und allerlei anderen Dingen vollgestopft und so schwer war, dass Katharina ihn wahrscheinlich kaum allein tragen konnte.

Sie warf nicht einmal einen Blick hinein. Noch vor ein paar Tagen hätten ihr all diese Schätze, die sie einfach so geschenkt bekam, schlichtweg den Atem verschlagen, aber jetzt interessierten sie sie nicht. Der größte Schatz, den es auf der ganzen Welt gab – eine eigene Familie und Menschen, von denen sie wenigstens geglaubt hatte, dass sie mehr als nur Verachtung für sie empfanden –, war ihr für wenige Tage geschenkt und dann gleich wieder genommen worden, gerade als sie vorsichtig zu hoffen begann, dass es mehr sein könnte als ein Traum. Was interessierten sie da Kleider?

Dann kann Arla zum dritten Mal zurück, diesmal in Begleitung zweier schweigsamer Männer, von denen einer das Körbchen mit den beiden kleinen Katern nahm, der andere ihren Kleiderbeutel, der tatsächlich so schwer war, dass sie ihn selbst nicht anheben konnte. Erik war nicht bei ihnen, aber Katharina tröstete sich damit, dass er wahrscheinlich unten am Steg auf sie warten würde, um sich von ihr zu verabschieden. Vielleicht gelang es ihr ja doch noch, ihn irgendwie umzustimmen.

Erik war nicht da, und er wartete auch nicht auf dem Steg oder an Bord des plumpen Flussschiffes auf sie. Das Treiben am Ufer hatte deutlich nachgelassen, und während sie Arlas stummen Gesten gehorchte und an Bord des plumpen Segelschiffes ging, stellte sie fest, dass auch die drei Drachenboote jetzt nahezu vollständig beladen waren, sodass sie sich instinktiv fragte, wie all die Menschen, die in Bjarnisund lebten, eigentlich noch Platz finden wollten zwischen den aufgestapelten Kisten und Ballen und Säcken, Fässern und Werkzeugen und Waffen und Kleidern und tausend anderen Dingen.

Nachdem sie an Bord gegangen war, suchte sie ein trockenes Plätzchen hinter der Schanzwand, an dem sie das Körbchen mit den beiden Kätzchen abstellen konnte, ignorierte ihr protestierendes Piepsen und klappte den Deckel zu, damit sie nicht herauskletterten und von all den Männern zu Tode getrampelt wurden, oder über über Bord fielen und ertranken, vorwitzig wie sie waren. Erst dann ging sie wieder zur anderen Seite des Schiffes zurück und hielt nach Erik Ausschau. Sie konnte ihn immer noch nirgendwo entdecken, aber wenigstens war Arla auf dem Steg stehengeblieben; wahrscheinlich wartete sie auf ihren Vater. Darüber hinaus gewahrte sie jedoch noch etwas anderes; eine subtile Veränderung der gesamten Szenerie, die ihr schon am Morgen aufgefallen war, ohne dass sie sie genau in Worte fassen konnte. Noch immer herrschte hier am Ufer rege Betriebsamkeit, und es war alles andere als ruhig, und dennoch spürte sie, wie bedrückt und niedergeschlagen die meisten waren. So mancher



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.